Alling:Streit um den Rahmen für eine Ehrung

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SPD-Gemeinderat Hubert Winkler wird von Allings Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) geehrt. (Foto: Gemeinde Alling)

Den SPD-Mann Hubert Winkler zeichnet CSU-Bürgermeister Stefan Joachimsthaler für 30 Jahre im Gemeinderat aus. Weil er dies in einer Sitzung tut und nicht auf dem Ehrenamtlichen-Fest, löst er einen Disput aus.

Von Manfred Amann, Alling

Hubert Winkler, Sozialdemokrat und engagierter Unterstützer der von seiner Frau Marie-Luise geführten Nachbarschaftshilfe, setzt sich insgesamt schon 30 Jahre lang als Gemeinderat in Alling ehrenamtlich für die Entwicklung der Gemeinde ein. Im Rahmen der jüngsten Ratssitzung hat ihn Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) dafür geehrt und ihm die kommunale Dankesurkunde überreicht.

"Winkler war von 1993 bis 1996 und ist seit 1997 verantwortungsvolles und engagiertes Mitglied des Gemeinderates", dankte der Bürgermeister. Er habe sich nacheinander verantwortungsvoll als Referent für Sozialwesen, für Umwelt, für Familie, soziale Belange und Senioren, für Fuhrpark und technische Einrichtungen, für Infrastruktur, Breitbandversorgung, Straßen und Verkehr sowie bis vor Kurzem für Straßen, Mobilität, Verkehr und Radwegekonzept engagiert.

Große Anerkennung

Schon am Tag danach erfuhr die öffentliche Würdigung von Winklers Verdiensten auch in den sozialen Medien große Anerkennung. Doch es wurde auch Kritik laut. Weil die Ehrung nicht auf dem sogenannten Ehrenamtlichen-Fest vier Tage zuvor mit 160 Bürgern vorgenommen wurde. In mehreren Posts wurde dem Rathauschef vorgeworfen, aus parteipolitischen Gründen die Ehrung lieber in kleinem Rahmen vorgenommen zu haben, aber auch, weil der 75-Jährige nicht immer die Meinung des Rathauschefs teile. So hatte zum Beispiel Winkler dem Bürgermeister in einem Streit in Verkehrsfragen "Obrigkeitshörigkeit" vorgeworfen.

"Sonderbar" findet es der Geehrte

Joachimsthaler und eine Vielzahl seiner "Facebook-Freunde" hatten daraufhin in Posts diese Anschuldigung als Unterstellung mit dem Hinweis, Würdigungen von Gemeinderäten seien schon immer im Rahmen einer Sitzung vorgenommen worden, zurückgewiesen. Winkler selbst nimmt es gelassen, kann aber auch nicht verstehen, dass das Gemeindefest zur Ehrung besonders engagierte Bürger nicht auch für seine Auszeichnung genutzt wurde. "Vier Tage nach dem Fest, das hat schon ein Gschmäckle", findet der Geehrte, zumal zu keinem Zeitpunkt die öffentliche Würdigung des Ehrenamtes und die eines Gemeinderates so eng beieinander gelegen hätten. Private oder parteipolitische Auseinandersetzungen dürften seiner Meinung nach bei solchen Anlässen jedenfalls keine Rolle spielen. "Sonderbar" findet Winkler auch, dass die Ehrungsurkunde "nicht Mal unterschrieben" sei.

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