Kinderhaus darf gebaut werden:Alling hofft auf Ende des Streits

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Auf einem Teil des Schulsportplatzes darf das Kinderhaus nun errichtet werden. (Foto: privat/oh)

Die knapp unterlegenen Initiatoren des Bürgerbegehrens "Rettet den Allinger Schulsportplatz" sichern zu, die demokratische Entscheidung zu akzeptieren. Und der Bürgermeister erwartet, dass nun wieder Ruhe in der Gemeinde einkehrt.

Von Manfred Amann, Alling

Im nördlichen Bereich des alten Schulsportplatzes in Alling an der Parsbergstraße wird in Kürze mit dem Bau eines Kinderhauses für sechs Gruppen begonnen. Da beim Bürgerentscheid am Sonntag das Ratsbegehren "Sichert die Kinderbetreuung in der Gemeinde Alling" mehr Unterstützung bekam als das Bürgerbegehren "Rettet den Allinger Schulsportplatz" steht der Umsetzung der abgeschlossenen Planung nichts mehr im Wege. "Auch wenn es nur ein knapper Sieg ist, es ist eine demokratische Entscheidung der Bürger, die wir selbstverständlich akzeptieren", sagte Robert Schröder, der den Bürgerentscheid mit initiiert hatte. Sichtlich erleichtert und froh darüber, das Kinderhaus nun endlich errichten zu können, erhofft sich Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU), dass nach der langen Zeit der Anspannung im Dorf und vor allem im Gemeinderat wieder Ruhe einkehrt, um Alling gemeinsam voranbringen zu können. Sein Stellvertreter und Abgeordneter im Landtag, Hans Friedl (FW), schloss sich dem Wunsch an und zeigte sich "froh darüber, dass wir bei der Schaffung von Betreuungsplätzen endlich vorankommen".

Die meisten der 3072 Stimmberechtigten haben per Briefwahl teilgenommen

Die Auszählung der 1587 Stimmzettel im Bürgerhaus wurde von Vertretern beider Begehren verfolgt. Nachdem bekannt geworden war, dass in Biburg das Ratsbegehren deutlich vorne liegt, stieg die Spannung, die sich erst löste, als Allings Verwaltungsleiter Benedikt Freidinger die Ergebnisse bekannt gab. Weniger als 200 Bürger hatten die Wahllokale aufgesucht, die meisten der 3072 Stimmberechtigten hatten per Briefwahl teilgenommen, so dass mit 1587 Stimmen eine relativ hohe Beteiligung zu verzeichnen ist. Im Ratsbegehren stimmten 874 Bürger für den Bau des Kinderhauses und 600 dagegen. Ziemlich hoch war mit 113 die Zahl der ungültigen Stimmen. Im Bürgerbegehren votierten 748 für den Erhalt des Schulsportplatzes und 702 dagegen. Auch hier waren mit 137 verhältnismäßig viele Stimmen ungültig. Da in beiden Begehren mehr Ja-als Nein-Stimmen abgeben worden waren, gab letztendlich die Drittstimme den Ausschlag darüber, wie es weitergehen soll. Hier wünschten sich 848 Bürger die Umsetzung des Ratsbegehrens und 720 wollten, dass der Sportplatz unangetastet bleibt. Als ungültig gewertet wurden 19 Stimmen.

Bei der Unterschriftenübergabe für das Bürgerbegehren im März (von links): Bürgermeister Stefan Joachimsthaler, Robert Schröder, Hubert Utz und Peter Schreiner. (Foto: Manfred Amann/oh)

"Dass es so knapp ausgeht, damit hatte ich nicht gerechnet", befand der Rathauschef. Als erste gratulierten Robert Schröder und Vertreter des Bürgerbegehrens den Siegern. Für Simone Stenzer, (FW), die das Bürgerbegehren unterstützt hatte, zeigen sowohl die hohe Beteiligung als auch das knappe Ergebnis, dass es "wichtig und richtig gewesen" ist, die Angelegenheit mit Argumenten für und gegen den Bau des Kinderhauses öffentlich zu diskutieren, denn bei so weitreichenden Entscheidungen sollte der Bürger immer gefragt werden. Auch Stenzer hofft, dass sich die im Vorfeld des Bürgerentscheides aufwallenden Wogen wieder glätten und man wieder vernünftig miteinander umgeht. Auf den teils aggressiven Tonfall, der zuweilen angeschlagen worden sei, habe man sich ohnehin nicht eingelassen. "Ich hatte eigentlich einen deutlicheren Sieg des Ratsbegehrens erwartet", sagte die Sprecherin der Freien Wähler, nun sei es an der Zeit, nach vorne zu blicken. Die Mühe, ein Bürgerbegehren zu beantragen, habe sich auf jeden Fall gelohnt, befand Robert Schröder. Der knappe Ausgang der Abstimmung mache deutlich, dass vielen Bürgern das Wohl der Gemeinde am Herzen liege. "Unsere Bedenken dem Großbau gegenüber haben viele Bürger mit uns geteilt", dies zeige, dass man bei allen großen Vorhaben die Bürger rechtzeitig einbinden sollte.

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