Fürstenfeldbruck:Der Müll würde sich an den kleinen Wertstoffhöfen stauen

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Ein Bild aus dem Corona-Jahr 2020: Überfüllte kleine Wertstoffhöfe wie hier in Puchheim gehören auch zum Szenario eines Blackouts. (Foto: Günther Reger)

Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat das Szenario eines Blackouts durchgespielt. Die Tonnen könnten dann wohl nicht mehr geleert werden.

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Im Fall eines Blackouts werden wohl sämtliche Abfalltonnen und auch die Container an den großen und kleinen Wertstoffhöfen nicht geleert werden können. Davon geht der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) aus, der das Szenario auch für einen längerfristigen Stromausfall von bis zu 14 Tagen durchgespielt hat. Ein hygienisches Problem erwartet der AWB aber nicht, wenn die Abfälle ein paar Tage länger als sonst bei den Bürgern gelagert werden müssten. Derzeit werden Restmülltonnen alle zwei Wochen und Papier- und Wertstofftonnen alle vier Wochen geleert. Biomüll in Biosäcken wird wöchentlich eingesammelt. Die großen Wertstoffhöfe und die Bauschuttdeponie Jesenwang würden in der Zeit eines Blackouts geschlossen bleiben, weil die Container dann nicht mehr abgefahren werden könnten.

Ein größeres Problem stellen die kleinen Wertstoffhöfe dar, denn die Abfallbehältnisse dort müssen in der Regel alle drei Tage geleert werden. "Hier dürfte es zu Überfüllungen kommen", prognostiziert der AWB in seinem Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2023. Wichtig sei deshalb ein Wiederanlaufplan, der die ersten Leerungen nach einem Blackout nach bestimmten Gesichtspunkten priorisiert, etwa nach hygienischen Gesichtspunkten. Demnach würde die Abfallentsorgung zunächst für Krankenhäuser, Altenheime, kleine Wertstoffhöfe und große Hausverwaltungen anlaufen und erst dann die übrigen Restmülltonnen geleert werden. Schwierig könnte bei einem Blackout auch die Versorgung der Lastwagenflotten mit Treibstoffen werden. Zudem würden Personalausfälle drohen, wenn die Lkw-Crews nicht mehr zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können.

Die Müllverbrennungsanlage in Geiselbullach kann demzufolge einen Ausfall der Müllmengen über einen Zeitraum von 14 Tagen kompensieren, weil sie eine Ballenreserve aus Abfällen angelegt hat. Die könnte in einem solchen Fall verfeuert werden und damit die Erzeugung von Strom und Fernwärme aufrechterhalten. Das Kraftwerk kann außerdem unabhängig von Energieträgern wie Gas betrieben werden.

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