Freizeitangebot:Programm zur Prävention

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Bedarf nicht ansatzweise gedeckt - vor allem auch was die Öffnungszeiten angeht. (Foto: Florian Peljak)

Um sozialen Spannungen vorzubeugen, soll das Angebot im Jugendzentrum Trafixx an der Baierbrunner Straße erweitert werden

Von Jürgen Wolfram, Obersendling

Seit die Firma Siemens an der Baierbrunner Straße und der Hofmannstraße das Feld geräumt hat, ballen sich dort neue Wohngebäude, Flüchtlingsheime, Bildungs- und Sozialeinrichtungen: Eine Melange, die nicht frei ist von Problemen. In jüngster Zeit soll es wiederholt zu "sozialen Spannungen zwischen Familien" und Beschwerden über Lärmbelästigungen gekommen sein. Der für Obersendling zuständige Bezirksausschuss (BA) verfolgt die Entwicklung mit Sorge. Er setzt auf Prävention und fordert eine Verstärkung der Schulsozialarbeit sowie den Ausbau des Angebots in der Jugendfreizeitstätte "Trafixx".

Das Programm des Jugendtreffs an der Baierbrunner Straße 57 sei "deutlich" zu erweitern, heißt es in einem einhellig verabschiedeten Antrag der Fraktionen von CSU und Grünen. Zudem müssten die Öffnungszeiten ausgedehnt und die personelle Ausstattung des Jugendzentrums "dem ständig wachsenden Bedarf im Stadtteil angepasst" werden. Die Stadt wird aufgerufen, dem Trägerverein Feierwerk zusätzliche Planstellen zu genehmigen.

Handlungsbedarf sei unbedingt gegeben, heißt es in dem BA-Appell an die Stadt. Darauf deute schon die Tatsache hin, dass die Stadtteilhelfer der Organisation Regsam einen runden Tisch "zur Problemanalyse und -lösung" einberufen hätten. Das "Trafixx" zu stärken biete sich an, weil dessen Angebot schon jetzt von vielen Kindern und Jugendlichen genutzt werde. Doch sei der Bedarf nicht "ansatzweise gedeckt", vor allem nicht, was die Öffnungszeiten angeht.

Aufkeimende Spannungen im Umfeld der nahen Grundschule könnten von hier aus mit professioneller Unterstützung leichter gelöst werden, erhofft sich der BA 19. Auch die Integration von Flüchtlingskindern sei an dieser Stelle nur mit mehr Personal zu schaffen, heißt es in dem Antrag von CSU und Grünen.

Die offene Kinder- und Jugendeinrichtung "Trafixx" ist seit gut einem Jahr in Betrieb. Der SPD-Stadtrat Gerhard Mayer nannte sie bei der Eröffnung einen "wichtigen Pfeiler der Daseinsvorsorge". Der Treff bietet Sechs- bis 18-jährigen eine Vielzahl an Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung. Gerühmt wird unter anderem seine Medienwerkstatt. Im Auftrag der Stadt betreibt der Verein Feierwerk die populäre Jugendeinrichtung. Für einen Ausbau der Schulsozialarbeit hat sich der BA schon stark gemacht, einen Antrag dazu hatte die SPD-Fraktion gestellt. Die Stadt sieht sich aktuell jedoch außerstande, an allen Schulen Sozialarbeiter zu finanzieren. Dass sich mehrere von ihnen Stellen teilen sollen, hat bei den Sozialverbänden zuletzt Kritik ausgelöst.

© SZ vom 11.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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