Zollinger Haushalt:Genug Geld auf der hohen Kante

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Die Gemeinde Zolling investiert in diesem Jahr in die Sanierung der Kläranlage sowie ins Trink- und Abwassernetz

Von Katharina Aurich, Zolling

Die Gemeinde Zolling ist in der finanziell komfortablen Lage, über 11,6 Millionen Euro Rücklagen zu verfügen, welche die Kommune aber in diesem Jahr um etwa sieben Millionen verringern wird, um damit dringend notwendige Renovierungsmaßnahmen in der Infrastruktur zu finanzieren. Die Kläranlage sowie das Trink- und Abwassernetz müssen saniert werden, ungefähr dreieinhalb Millionen Euro sind dafür eingeplant, informiert Bürgermeister Helmut Priller.

Allerdings seien dies durchlaufende Posten, denn die Ausgaben würden in einigen Jahren in einer Globalberechnung ermittelt, auf die Bürger umgelegt und als Gebühren wieder eingenommen werden. Außerdem würden staatliche Zuschüsse zur Deckung eines Teils der Kosten fließen. Ein weiterer großer Ausgabenbrocken (2,3 Millionen Euro) wird der Kauf von Grundstücken für die Ausweisung von Bauland, als Tauschflächen oder Ausgleichsflächen sein. Auch diese Ausgaben würden in Zukunft teilweise über den Verkauf von Bauland in die Kasse der Gemeinde zurückfließen. Daher sieht der Rathauschef die hohen Investitionen und das Abschmelzen der Rücklagen gelassen. Wenn die Kommune investiere, profitierten auch die regionalen Unternehmen, die Gemeinde sei einer der größten Auftraggeber und mit einer beschränkten Ausschreibung könne man die Vergabe der Aufträge so steuern, dass regionale Unternehmen, natürlich dasjenige mit dem wirtschaftlichsten Angebot, zum Zuge komme, erläutert Priller.

Auswirkungen der Coronapandemie seien im Zollinger Haushaltsplan nicht zu spüren, sagt der Rathauschef. Die Gewerbesteuereinnahmen hat die Kommune mit vier Millionen vorsichtig kalkuliert, im Vorjahr waren es fünf Millionen Euro. Die Einkommensteuereinnahmen sind mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt (Vorjahr: 4 Millionen). Ein weiterer großer Posten von 1,7 Millionen Euro, der finanziert werden muss, wird heuer die Zuführung aus dem Vermögen zum Verwaltungshaushalt sein, aus dem die laufenden Ausgaben finanziert werden. Dieses Minus liege unter anderem an den steigenden Umlagen, wie zum Beispiel die Kreis- und Schulverbands- und Verwaltungsgemeinschaftsumlage und den verringerten Ansätzen bei den Steuereinnahmen, begründet Priller.

Von der guten finanziellen Lage der Kommune profitieren auch die Vereine, so waren die Räte damit einverstanden, die Unterstützung des Sportvereins für jedes jugendliche Mitglied von 15 auf 30 Euro jährlich zu erhöhen. Am Jahresende wird die schuldenfreie Gemeinde laut dem jetzt verabschiedeten Haushaltsplan dann noch über 4,6 Millionen Euro Rücklagen verfügen.

© SZ vom 19.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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