Wohnen:Zentrale Frage noch offen

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Gemeinderat und Verwaltung verständigen sich auf Vergabe-Richtlinien für günstigen Wohnraum im Einheimischen-Modell. Wie hoch die Nachlässe in den einzelnen Baugebieten sind, steht noch nicht fest

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die neuen Richtlinien zur Vergabe von Baugrundstücken im Echinger Einheimischenmodell stehen weitgehend - aber die zentrale Frage darin bleibt offen. Denn der Gemeinderat hat sich in seinen internen Vorbesprechungen offenbar darauf verständigt, die Höhe der Reduzierung beim Kaufpreis für Echinger nicht allgemeingültig festzuschreiben, sondern individuell für jedes Neubaugebiet. Damit wird es für die heuer noch anstehende Vergabe von Parzellen im Baugebiet zwischen Bahn und Einkaufsmärkten östlich der Böhmerwaldstraße und in Eching-West erst noch intensive Debatten geben, auch wenn die grundsätzlichen Richtlinien wohl im April beschlossen werden.

Unmittelbar vor den Osterferien hat sich der nichtöffentliche Arbeitskreis aus Gemeinderäten und Verwaltungsmitarbeitern nach Darstellung von Bürgermeister Sebastian Thaler auf ein Grundlagenpapier zur Grundstücksvergabe verständigt, das einhellig mehrheitsfähig sei. Bei der ersten Gemeinderatssitzung nach den Ferien am 24. April sollen diese Richtlinien verabschiedet werden. Damit sei für die Wohnungssuche am Ort "ein Lichtblick in Sicht", sagte Thaler.

Danach wird es im Mai oder Juni eine zentrale Informationsveranstaltung geben, bei der Interessenten die Modalitäten vorgestellt werden, um an vergünstigten Echinger Baugrund zu gelangen. Für die beiden Neubaugebiete Böhmerwaldstraße und West wird gerade die Erschließungsplanung vorbereitet. Auch in Dietersheim Süd-Ost am Mühlenweg soll es heuer noch mit der Erschließung losgehen, die entsprechenden Beschlüsse liegen dem Planungsausschuss des Gemeinderats demnächst vor.

Die jetzt intern vereinbarten Richtlinien geben vor, bis zu welchen Einkommens- und Besitzverhältnissen Bewerbungen überhaupt angenommen werden. Dann enthalten sie einen Kriterienkatalog, der soziale Voraussetzungen wie die Familiengröße ebenso gewichtet wie die Verwurzelung in Eching. Anhand dieser Kriterien werden die Bauparzellen dann vergeben.

Solange die Beratung des Einheimischenmodells noch nicht hinter verschlossenen Türen versteckt war, blieb im Gremium vor allem die Höhe des schlussendlichen Verkaufspreises umstritten. Von einer gestaffelten Lösung beginnend bei zehn Prozent Abschlag vom Realpreis bis hin zur Forderung auf halbe Preise im Einheimischenmodell reichte hier die Spanne. Mittlerweile haben die amtlichen Bodenrichtwerte für Eching mit dem aktuellsten Stand von Ende 2016 die 1000-Euro-Marke überschritten.

Die Konditionen zur Vergabe von vergünstigten Wohnungen wurden noch verschoben, weil der geplante geförderte Wohnungsbau frühestens von 2020 an realistisch wird. Hierfür hat der Gemeinderat drei verschiedene Strukturen festgelegt: Mietwohnungen im genossenschaftlichen Bauen, Preisabschlag bei Wohneigentum und dann will das Rathaus auch noch selbst bauen und zu vergünstigten Konditionen vermieten.

© SZ vom 31.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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