Wieder Leben am Campus:Ein Stück Normalität

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Rechtzeitig zum Wintersemester ist der Neubau des Zentrums für Brau- und Getränketechnologie der HSWT am Staudengarten fertig geworden. (Foto: Marco Einfeldt)

An diesem Montag beginnt an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf das Wintersemester. Nach eineinhalb Jahren mit überwiegend Online-Lehrbetrieb finden die Veranstaltungen nun wieder in Präsenz statt

Von Petra Schnirch, Freising

Am Campus in Weihenstephan kehrt zum Wintersemester 2021/22 wieder ein Stück weit Normalität ein. An diesem Montag beginnen Vorlesungen, Seminare und Praktika an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). Nach eineinhalb Jahren, in denen der Lehrbetrieb Corona-bedingt durch Online-Formate dominiert war, finden die Veranstaltungen nun wieder in Präsenz statt. Ausnahmen sind nach Angaben der Hochschule in begründeten Fällen möglich, etwa für Schwangere und Angehörige von Risikogruppen. Es gelten die 3-G-Regeln. Die Staatsminister Klaus Holetschek und Bernd Sibler (CSU) rufen zu Semesterbeginn dazu auf, sich impfen zu lassen. Kostenlose Corona-Tests soll es für Studierende nur noch in einer Übergangsphase bis zum 30. November geben.

Etwa 1190 Erstsemester starten in diesen Tagen ihr Studium an der HSWT, 990 in Bachelor- und 200 in Masterstudiengängen. Insgesamt sind dies in etwa so viele wie im Vorjahr, allerdings gibt es diesmal mehr Master- (plus 110) und etwas weniger Bachelor-Studenten. Leichte Änderungen bei den Zahlen sind noch möglich. Am Standort Triesdorf nehmen 470 (Bachelor) beziehungsweise 60 junge Leute (Master) ihr Studium neu auf. Für sie alle gibt es wieder Einführungen in bewährter Form, wie Campus-Rundgang, Begrüßungen an den einzelnen Fakultäten und ein informelles "Get-together" zum Netzwerken.

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Die meisten Bewerbungen gingen in Weihenstephan auch in diesem Jahr für Forstingenieurwesen und Landschaftsarchitektur ein. Dort sind nun 144 beziehungsweise etwa 170 Studierende immatrikuliert. Gut eingeschlagen hat der Master "Climate Change Management", der an der Hochschule vor einem Jahr neu geführt worden war. Dafür bewarben sich in diesem Wintersemester 90 Interessierte, 23 können ihr Studium beginnen. Voraussetzungen sind entsprechende fachliche Vorkenntnisse durch einen Bachelor und gutes Englisch.

Neuerungen gibt es auch in diesem Wintersemester. Die HSWT führt zwei neue Bachelorangebote an der Fakultät "Nachhaltige Agrar- und Energiesysteme" ein: "Agribusiness" sowie "Bio-Lebensmittel & Business". "Agribusiness" löst den Studiengang "Wirtschaftsingenieurwesen Agrarmarketing und Management" ab. Das vollständig überarbeitete Angebot biete ein noch umfangreicheres Konzept und mache die Studierenden fit in der Verzahnung von Ökonomie, Landwirtschaft und digitaler Technologie, erklärt Sprecherin Christine Dötzer. Der Studiengang "Bio-Lebensmittel & Business" soll auf Tätigkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Bio-Lebensmitteln vorbereiten. Zudem gibt es nun die Studienrichtung "Ökologische Lebensmittelerzeugung" im Studiengang "Lebensmittelmanagement". Hier erwerben die Studierenden laut Dötzer spezifische Kompetenzen für die Bio-Lebensmittelbranche.

Auch im Kreis der Professorinnen und Professoren gibt es einige neue Gesichter: Im September übernahm Bernhard Schauberger die Professur "Agrarsysteme und Klimawandel", Christian Zang ist Spezialist für "Forests and Climate Change", Thorsten Haase hat die Professur "Pflanzenproduktionssysteme in der ökologischen Landwirtschaft" inne und Mircea Tric die für "Analytische Chemie und Data Science".

Die HSWT, die an ihren beiden Standorten nun insgesamt etwa 6090 Studierende zählt, kann in diesem Jahr auch ihr 50-jähriges Bestehen feiern - zum Start im Herbst 1971 zählte sie gerade einmal 638 junge Leute, die ihr Studium aufnahmen. Größtes Geburtstagsgeschenk ist die pünktliche Eröffnung des neuen Zentrums für Brau- und Getränketechnologie am Staudengarten, das Professoren und Studierenden eine moderne Ausstattung bietet und alles unter einem Dach vereint. In dieser Woche beginnen dort die ersten Praktika.

Große Bauprojekte sind in den kommenden Monaten nicht vorgesehen, im Stammgebäude A 5 werden aber die Fenster, die in die Jahre gekommen sind, ausgetauscht und durch doppelt verglaste ersetzt, die besser isoliert sind. Sanierung und Neubau der Gewächshäuser sowie der Bau eines Creativity- und Innovationslabs befinden sich noch im Planungsprozess.

© SZ vom 04.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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