Vier Großbaustellen in Eching:In die Jahre gekommen

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Vor 30 Jahren war das Bürgerhaus Echings Aushängeschild, jetzt muss es gleichzeitig mit Schule und Feuerwehrhaus saniert werden.

Klaus Bachhuber

Das Jubiläum ist völlig untergegangen. Vor 30 Jahren hat Eching sein Bürgerhaus eröffnet, ein großer Meilenstein damals in der außergewöhnlichen Entwicklung der sprunghaft wachsenden Gemeinde. Doch als jetzt das 30-Jährige anstand, war das Haus gerade geschlossen. Es muss saniert werden - und ist damit wiederum ein Symbol für die aktuelle Situation der Gemeinde, die mit den Folgen der Wachstumsexplosion in den siebziger und achtziger Jahren gerade schwer zu kämpfen hat.

Denn parallel zum Bürgerhaus saniert die Gemeinde auch Volksschule und Feuerwehrhaus und es steht gleich noch der Umbau der alten Schule an der Hauptstraße zur Kinderkrippe an. Weitere eigentlich notwendige Arbeiten, angefangen beim Rathaus selbst, sind derzeit aus finanziellen Gründen nur Fußnoten im Sanierungskonzept der Gemeinderäte; insgesamt schwebt eine Summe von 25 Millionen Euro für die dringend erforderliche Renovierung öffentlicher Gebäude im Raum.

Begonnen hat die Gemeinde diesen aktuellen Schwung mit der Totalrenovierung der Grund- und Mittelschule an der Danziger Straße. Ähnlich wie beim Bürgerhaus sollten zunächst an dem in Teilen über 30 Jahre alten Schulhaus nur moderne Anforderungen des Brandschutzes umgesetzt werden - als die Handwerker aber erst mal im Haus waren, wurde gleich eine Komplettsanierung durchgezogen. Bei laufendem Schulbetrieb wird seit zwei Jahren gebaut. Bis auf kleinere Nachbesserungen sind die Arbeiten am Schulhaus selbst abgeschlossen. Derzeit werden noch Umkleiden und Duschen der nördlichen Sporthalle modernisiert, im März kommt die südliche Halle an die Reihe. Die Hallenböden folgen in den Sommerferien. In die Außenanlagen geht es im Frühjahr: Die Erneuerung von Kleinspielfeld und Zaunanlage endet das Projekt. Die Gesamtkosten summieren sich nach aktuellem Stand auf 7,2 Millionen Euro. Im Echinger Bürgerhaus wurde das alte Mobiliar demontiert, die gesundheitsgefährdenden Baustoffe sind mittlerweile entsorgt. Der Torso ruht jetzt; derzeit werden im Rathaus die öffentlichen Ausschreibungen für den Innenausbau erstellt. Die Aufträge soll der Gemeinderat in den Sitzungen im März vergeben. Als Ziel ist derzeit eine Wiedereröffnung des Hauses im Januar 2013 angepeilt, die Kosten werden auf 3,75 Millionen Euro geschätzt.

Die Sanierung des Feuerwehrhauses, das zudem einen Anbau erhalten soll, ist das strittigste Projekt der Vielfach-Sanierungen. Dort sind schon vor dem ersten Griff zur Schaufel die Kosten auf geschätzte 5,5 Millionen Euro geklettert und dem Gemeinderat damit völlig aus dem Ruder gelaufen. Derzeit liegt noch keine Baugenehmigung vor. Der neueste Stand der mehrmals geänderten Planung soll Ende Februar beim Landratsamt eingereicht werden. Eine Vergabe der Bauaufträge ist für Juli 2012 geplant, sodass es im Herbst auf der Baustelle losgehen könnte. Zielsetzung ist eine Fertigstellung bis Ende 2013.

Für eine neue Kinderkrippe hat sich der Echinger Gemeinderat entschieden, den 1957 erstellten Anbau der alten Schule an der Hauptstraße abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Das alte Schulhaus von 1907 soll erhalten bleiben und ebenfalls saniert werden. Bis Ende der Woche läuft die europaweite Ausschreibung für die Architektenleistungen. Voraussichtlich Mitte April will das Rathaus ein Architekturbüro beauftragen. Nach Möglichkeit soll der Abbruch des Altbaus in den Sommerferien erfolgen. Die Krippe muss 2013 fertig werden, da damit staatliche Fördermittel verbunden sind. Im Gemeindehaushalt sind Kosten von 3,6 Millionen Euro eingestellt. Wann und wie die alte Schule saniert wird, ist noch offen und hängt davon ab, wie genau sie künftig genutzt werden soll.

© SZ vom 16.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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