Verkehr in Freising:Straßennetz wird digital vermessen

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Insgesamt umfasst das Straßennetz der Stadt Freising 279 Kilometer. Das wird wieder digital vermessen. (Foto: privat)

Auf Basis der Daten wird Zustand der Fahrbahnen ermittelt und eine Prioritätenliste für Sanierungsmaßnahmen erstellt

Bereits zum zweiten Mal nach 2012 wird seit Anfang August das Straßennetz der Stadt Freising für eine aktuelle visuelle Dokumentation durch das Ingenieurbüro Lehmann + Partner GmbH aus Erfurt befahren und digital vermessen. Zuvor waren bereits sogenannte Passpunkte markiert worden, damit die Aufnahmen aufgrund genau bestimmbarer Lagen exakt in das Geografische Informationssystem der Stadt eingepflegt werden können, wie die Stadtverwaltung meldet.

Aus der erstmaligen Dokumentation 2012 war ein Maßnahmenkatalog abgeleitet worden, in dessen Umsetzung seither etwa 80 000 Quadratmeter Fahrbahndecken erneuert und 35 000 Quadratmeter komplett ausgebaut wurden. Im März 2020 hatte der Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt dann beschlossen, zur Fortführung einer systematischen Straßenerhaltung den Straßenbestand erneut einer aktuellen Bewertung zu unterziehen. Auf Basis der aktuell erhobenen Daten könne erneut eine Prioritätenliste erstellt werden, die neben einer sinnvollen Reihung auch Handlungsempfehlungen zur Wirtschaftlichkeit der Erhaltungsmaßnahmen gibt, hieß es zur Begründung.

Hintergrund ist, dass die Stadt als Baulastträger verpflichtet ist, "die Verkehrssicherheit zur Sicherstellung der Mobilität zu gewährleisten". So sieht es das Bayerische Straßen- und Wegegesetz vor. Insgesamt umfasst das Straßennetz der Stadt 279 Kilometer. Weitere drei Kilometer werden nach der Freigabe der Nordostumfahrung dazukommen. Die Bundesstraße B 301 wird dann zur Kreisstraße abgestuft. In den Ortschaften, die diese dann quert, wie etwa Tüntenhausen oder Freising selbst, ist dann die Stadt für deren Unterhalt verantwortlich.

Zum Einsatz kommt für die Dokumentation ein Messfahrzeug, das unter anderem mit hochauflösenden Kameras und Scannern ausgestattet ist. "Die fünf Kameras sind auf den gesamten Straßenraum ausgerichtet", erklärt Projektleiter Steve Szatmári-Zink die technische Verfahrensweise. "Die eingesetzten Scanner erstellen ein 3D-Modell des Verkehrsraums und tasten die Fahrbahnoberflächen virtuell ab, um so Unebenheiten im Millimeterbereich zu erfassen. Mit Hilfe der Kameras werden zudem alle Oberflächenschäden dokumentiert und auch detailliert ausgewertet."

Die erhobenen Straßenzustandsdaten werden weiterverarbeitet und fließen gezielt in die Entwicklung eines Erhaltungsprogramms ein. Dabei werden die Ergebnisse aus der erstmaligen Analyse 2012 sowie die Baumaßnahmen der vergangenen acht Jahre berücksichtigt. Das Gesamtprojekt soll nach Möglichkeit in diesem Jahr abgeschlossen werden, im städtischen Haushalt sind 180 000 Euro dafür vorgesehen.

Die Bestimmungen des Datenschutzes werden eingehalten, die erhobenen Daten ausschließlich zu internen Zwecken in der Verwaltung genutzt.

© SZ vom 03.09.2020 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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