SZ-Adventskalender:Jede Hilfe bedeutet einen Lichtblick

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Gerade alte Menschen sind in einem hochpreisigen Landkreis wie Freising von Armut betroffen. Die Zahl der Seniorinnen und Senioren in der Sozialen Beratung der Caritas Freising steigt. (Foto: Catherina Hess/SZ Photo)

Die Zahl der kranken und alten Menschen in der Sozialen Beratung der Caritas Freising steigt. Viele von ihnen befinden sich in einer finanziellen Notlage.

Von Gudrun Regelein, Freising

Schon im vergangenen Jahr unterstützte der "Adventskalender für gute Werke" der Süddeutschen Zeitung bedürftige Seniorinnen und Senioren und kranke Menschen, die in der Sozialen Beratung der Caritas Freising betreut werden. "Wir konnten mit diesem Spendengeld eine schnelle und unbürokratische Hilfe leisten", sagt Regina Simnacher von der Caritas Freising. Gerade in Zeiten, in denen Vieles teurer werde, hätten einige Notsituationen gelindert oder sogar gelöst werden können.

Es sei für sie bedrückend zu erfahren, dass Menschen mit schweren Erkrankungen oder im Alter in finanzielle Notlagen gerieten - und in dieser schwierigen Situation die meiste Kraft aufbringen müssten, um irgendwie ihr Leben finanzieren zu können, sagt Simnacher. "Bei vielen ist die Scham groß, weil sie es nicht selber schaffen, viele empfinden auch Hilflosigkeit oder das Gefühl des Ausgeliefertsein", schildert sie.

Meistens geht es in der Beratung auch um finanzielle Probleme

Manche von ihnen suchen sich dennoch in der Sozialen Beratung der Caritas Hilfe. "Allein schon das Reden, und das Gefühl, endlich gehört zu werden, schafft bereits eine große Erleichterung", berichtet Simnacher. Gemeinsam die Lösung für ein Problem zu finden oder die Vermittlung zum richtigen Ansprechpartner schaffe bereits neue Perspektiven und Hoffnung. Meistens gehe es in den Gesprächen aber auch um materielle Themen, beispielsweise um krankheitsbedingte hohe Ausgaben oder um eine Nachzahlung für Energiekosten. "Das führt bei diesen Menschen zur Verzweiflung."

Vielen dieser Klienten konnte im vergangenen Jahr dank der Spenden des SZ-Adventskalenders geholfen werden. So konnte ein schwer an Parkinson Erkrankter zumindest einen Teil seiner Therapiekosten finanzieren. Ein anderer Klient konnte dank einer Spende den Transport zum Nierentransplantationszentrum bezahlen - seine Krankenkasse hatte die Übernahme dieser Kosten abgelehnt. Ein Senior konnte endlich in seiner Wohnung mit einer dringend notwendigen Schimmelsanierung beginnen - und eine Rentnerin konnte sich die notwendige warme Winterbekleidung und Schuhe kaufen. Das aber sind nur einige Beispiele von vielen.

Die Zahl der Hilfesuchenden bei der Caritas steigt

Auch für das kommenden Jahr rechnet Regina Simnacher wieder mit vielen Klienten in Not. Eine Frau, die trotz eigener Krankheit noch ihre Mutter pflegt, muss etwa dringend Heizöl bestellen und hat einen Kostenvoranschlag eingeholt. Die genannte Summe kann sie bei ihrem nur sehr geringen Budget aber nicht bezahlen. Die Frau ist verzweifelt. Sie könne noch viele andere Fälle aufzählen, sagt Regina Simnacher. Denn die Zahl der Hilfesuchenden bei der Caritas Freising steigt. Das merke man bereits an der inzwischen sehr langen Wartezeit auf einen Termin in der Sozialen Beratung. "Dort fließen dann aus Verzweiflung und wegen großer Zukunftsängste nicht selten Tränen."

Um auch im kommenden Jahr wieder eine schnelle und unbürokratische Hilfe leisten zu können, bittet die Caritas Freising für ihre Soziale Beratung erneut um Unterstützung durch den "Adventskalender für gute Werke". "Gerade in Zeiten, in denen die Verzweiflung wächst, bedeutet jede Hilfe einen Lichtblick", sagt Regina Simnacher.

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