Straffer Zeitplan:Sportlich ambitioniert

Lesezeit: 2 min

Einen tristen Eindruck macht die Tartanbahn auf dem Sportgelände in Au. Der Marktgemeinderat hat beschlossen, sie im Sommer sanieren zu lassen. (Foto: Marco Einfeldt)

Gemeinde Au investiert heuer gut 150 000 Euro in Tartanbahn, Weitsprung- und Kugelstoßanlage und will mit den Arbeiten bis zum Sommer fertig sein. Geplant wird außerdem ein Skater- und BMX-Park

Von Peter Becker, Au

Sportliche Ziele hat sich die Marktgemeinde Au gesetzt. Bis zum Beginn der Fußballsaison des TSV Au im August sollen die das Spielfeld umgebenden Anlagen auf den neuesten Stand gebracht werden. Dabei handelt es sich um eine 100 Meter lange Tartanbahn, eine Weitsprung- und eine Kugelstoßanlage. Beginn der Bauarbeiten ist im Juli. Und die Marktgemeinde plant, neben dem Wertstoffhof eine Skater- und BMX-Anlage für Jugendliche zu bauen. Läuft alles glatt, könnte diese bereits im Herbst eingeweiht werden. Entsprechende Beschlüsse hat der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend gefasst.

Bürgermeister Karl Ecker (FWG) sagte einleitend, dass die Sanierung der Sportanlagen die Marktgemeinde wohl die nächsten Jahre beschäftige. Hintergrund sind auch Vereinbarungen der Marktgemeinde mit dem Landkreis im Zusammenhang mit der Holledauer Realschule. Da gibt es Vorgaben, die zum Beispiel eine Kugelstoßanlage vorschreiben. Das befremdet so manchen Marktgemeinderat und auch Kreisräte. Nach deren Auffassung erfreut sich das Kugelstoßen bei Jugendlichen nicht unbedingt größter Beliebtheit. Obendrein soll auf dem Gelände ein Hartplatz entstehen.

Im Vordergrund stehen in diesem Jahr allerdings Arbeiten an der Kugelstoßanlage, der Weitsprunggrube und der Tartanbahn. Die letzten beiden würden auch von der Grundschule benutzt, erklärte Ecker. Landschaftsarchitekt Albert Schneider erläuterte, dass zur Erledigung der Arbeiten eine Baustraße nötig sei.

Die 35 Jahre alte Tartanbahn macht insgesamt einen etwas vernachlässigten Eindruck - auch, weil sie überwiegend im Schatten liegt und deshalb nie vollständig abtrocknet. Es gehört der Belag erneuert, aber auch der Untergrund bereitet Schwierigkeiten. Laut Schneider kippt die Entwässerungsrinne aufgrund der instabilen Bodenverhältnisse ab. Auf der Bahn selbst sind Spuren zu sehen, die anscheinend von Fahrzeugen des Bauhofs herrühren. Schneider bezeichnet den Untergrund als "nicht tragfähig". Wenn man nur repariere, sagte der Landschaftsarchitekt, "bleiben unkalkulierbare Risiken". Also muss auch der Boden aufbereitet werden.

Was die Weitsprunganlage betrifft, gehören dort der Sand und die Absprungbalken erneuert. Auch die Kugelstoßanlage sei in schlechtem Zustand, erläuterte Schneider. Im Ring sei die Betonfläche geborsten. An Kosten kalkuliert er für dieses Jahr 149 500 Euro. Planung, Ausschreibung und Bauarbeiten müssen rasch über die Bühne gehen, um nicht mit dem Terminplan der Fußballer ins Gehege zu kommen. Ecker freut sich indes darauf, nach den Sommerferien dort ein Sportfest veranstalten zu können.

Im Gegensatz zu den Sportanlagen sind die Planungen für einen Skater- und BMX-Park noch etwas diffus. Eine Kostenschätzung gibt es derzeit nicht. "Wir wissen nur, wo er hinkommt", sagte Schneider - nämlich in die Nachbarschaft des Wertstoffhofes. Immerhin hat Schneider schon Kontakt zu jemand aufgenommen, der mit der Materie vertraut ist. Die Idee zu einer solchen Anlage stammt von Auer Jugendlichen. Jugendbetreuerin Veronika Hartl hatte die Botschaft an die Marktgemeinderäte weitervermittelt. "Die Vorschläge der Jugendlichen waren konstruktiv", lobte Schneider. Sie sollen an der Gestaltung des Skater- und BMX-Parks mitwirken und beispielsweise Ideen für die Gestaltung der Schikanen mit einbringen. "Es soll ihnen ja auch Spaß machen", betonte Schneider.

Von der Gestaltung und Platzierung hängt es indessen ab, ob das Freisinger Landratsamt die Pläne für den Skater- und BMX-Park genehmigt. "Das Landratsamt empfiehlt eine konkrete Planung", betonte Schneider. "Wir müssen genau wissen, wo die Elemente hinkommen." Denn erst dann sei es möglich, ein Schallgutachten zu erstellen, das für solch ein Vorhaben unerlässlich ist. Läuft alles gut, liegt laut Schneider ein Konzept bis Ende April vor. Im August könnten dann die Bauarbeiten an der Anlage beginnen.

© SZ vom 17.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: