Stadtratswahl in Freising:Verluste für CSU und SPD

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Freisinger Mitte und Grüne liegen bei Stadtratswahl vorn. CSU und SPD müssen Federn lassen. Die Wahlbeteiligung ist desaströs...

Von Kerstin Vogel

Die Verlierer des Abends standen am Sonntag in der Stadt Freising schnell fest: Nach der Auszählung von vier Stimmbezirken kam die SPD auf gerade einmal 6,17 Prozent oder zwei Sitze im künftigen Stadtrat, da deutete sich schon an, dass die Genossen wohl keinen Anlass zum Feiern haben würden. Und auch bei der CSU dürfte zu diesem Zeitpunkt kaum Feierlaune geherrscht haben. 8,2 Prozent in Attaching, 12,81 in einem Lerchenfelder Stimmbezirk, das waren recht elende erste Ergebnisse.

Auf der anderen Seite zeichnete sich zunächst kurzzeitig der von vielen erwartete Dreikampf zwischen Grünen, Freien Wählern und der erstmals zu einer Stadtratswahl angetretenen Freisinger Mitte (FSM) ab - die nach vier ausgezählten Bezirken auf jeweils mehr als 20 Prozent kamen - mit leichten Vorteilen für die FSM; ein Vorsprung, den die neue Wählervereinigung dann ausbauen konnte, je länger der Abend dauerte. Nur langsam hatte sich der Sitzungssaal im Rathaus zuvor gefüllt, lange war Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher mit den Leuten von seiner Verwaltung fast alleine. Zu viele der Listenkandidaten waren als Wahlhelfer eingespannt und hatten zuerst das Ergebnis der Freisinger Landratswahl auszählen müssen. Danach zog sich der Abend wie Kaugummi, nur langsam trudelten die Ergebnisse aus den Stadt- und Ortsteilen ein, und mit ihnen dann auch die Kandidaten und Sympathisanten der Parteien und Wählergruppierungen. Und nicht allen dürfte zu jedem Zeitpunkt gefallen haben, was sie da auf den Leinwänden sahen. So fand sich Richard Grimm, Fraktionssprecher der Freien Wähler, zwischenzeitlich deutlich nach hinten gewählt, und auch ÖDP-Stadtrat Ulrich Vogl oder Grünen-Kollegin Rosi Eberhard mussten von Stimmbezirk zu Stimmbezirk durchaus um ihre Wiederwahl zittern. Dafür konnten die Freien Wähler ihr anfangs starkes Ergebnis nicht halten und es entwickelte sich zwischen FSM und Grünen ein Zweikampf um den Status als künftig stärkste Fraktion im Freisinger Stadtrat. Nach zehn ausgezählten Stimmbezirken lagen die beiden Gruppierungen gleichauf bei zehn Sitzen, nach 15 hatte sich dieses Bild noch nicht verändert, dafür fielen die Freien Wähler (5 Sitze) zwischenzeitlich hinter die CSU (6) zurück. Nach 30 ausgezählten Bezirken verfestigte sich dann auch der Trend für die FSM, da wurden bereits elf Sitze für die Wählervereinigung notiert. Daran konnte auch ein starkes Ergebnis der Grünen in den beiden Vöttinger Wahllokalen nichts ändern. Allerdings fehlten bei Redaktionsschluss noch die 20 Briefwahlbezirke - Änderungen waren also durchaus noch denkbar.

Abgezogen hat die FSM ihre Stimmen vor allem von CSU und SPD, bei den Christsozialen näherten sich die Verluste zu diesem Zeitpunkt der Zehn-Prozent-Marke, die Genossen hatten an die acht Prozent verloren - das war auch das Endergebnis nach Auszählung aller "normalen" Stimmbezirke.

Die Erkenntnis des Abends kam von einem, der nicht mehr zur Wahl angetreten war, dem ehemaligen FSM-Stadtrat Oliver Pflüger: "In sechs Jahren kräht kein Hahn mehr nach dem Ergebnis", hielt er richtig fest. Wer genau bis dahin in Freising die Entscheidungen treffen wird, wird erst in den kommenden Tagen endgültig feststehen.

© SZ vom 17.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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