Spanienreisende in München:Flughafen statt Sandstrand

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Der Flug in den Süden endete am Münchner Flughafen: 5000 Touristen saßen zum Teil bis Sonntag fest - wegen der unangekündigten Streiks in Spanien.

Marco Völklein

Sie hatten sich so auf entspannte Tage bei 20 Grad und viel, viel Sonne gefreut - doch für etwa 5000 Fluggäste endete der Flug in den Süden zunächst einmal am Münchner Flughafen. Wegen des unangekündigten und für viele Beobachter völlig überraschenden Streiks der Fluglotsen in Spanien saßen Tausende Fluggäste an den Flughäfen fest. Auch in Nürnberg mussten nach Angaben eines Sprechers mehrere hundert Fluggäste zum Teil stundenlang warten. Die spanischen Fluglotsen stehen seit Monaten mit dem Verkehrsministerium und der Flughafenbehörde in einem Tarifkonflikt.

Wartende Spanienreisende am Münchner Flughafen: Unangekündigte Streiks der Fluglotsen in Spanien haben den Luftverkehr durcheinandergebracht. (Foto: dpa)

Am Airport im Erdinger Moos konnten am Samstag nach Aussage eines Flughafensprechers etwa 45 Maschinen nicht in Richtung Spanien, Portugal oder Afrika starten oder kamen nicht von dort an. Zahlreiche Passagiere machten es sich - so gut es eben ging - in den Wartehallen gemütlich und warteten zunächst einmal die weitere Entwicklung ab. Noch im Laufe des Samstags rief die spanische Regierung den Alarmzustand aus. Wie der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba mitteilte, wurden die Lotsen damit dem Militärrecht unterstellt. Daraufhin kehrten die Fluglotsen zur Arbeit zurück, der spanische Luftraum wurde wieder geöffnet.

Somit konnten bereits am Samstagabend sowohl von München wie auch von Nürnberg aus wieder erste Jets in Richtung Spanien starten. Dennoch dauerte es noch den gesamten Sonntag, bis sich die Situation am Himmel in Südwesteuropa "wieder einigermaßen sortiert hat", erklärte ein Sprecher der Lufthansa. Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden die Passagiere von Air Berlin, da die zweitgrößte deutsche Fluglinie am Flughafen in Palma de Mallorca ein Drehkreuz betreibt.

Um die gestrandeten Passagiere möglichst rasch in den Süden zu bringen oder von dort nach Deutschland zu holen, setzte die Linie größere Maschinen ein und charterte bei anderen Anbietern zusätzliche Flugzeuge. "Wir nehmen mit, was wir mitnehmen können", so eine Sprecherin.

© SZ vom 06.12.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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