Silvester in Freising:Raketenfreie Zone

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In der Innenstadt ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und Böllern verboten: Zu nah stehen dort Kirchen, Senioren- und Kinderheim.

Von Simon Bauer, Freising

Der Himmel über Freising wird zum Jahreswechsel wieder in allen Farben leuchten. Mit zahlreichen Silvesterraketen wollen die Bürger das neue Jahr angemessen empfangen. In der Stadt Freising gibt es dazu einiges zu beachten: Das Zünden von Feuerwerksraketen ist an den Tagen rund um Silvester im gesamten Innenstadtbereich verboten, meldet die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Das Verbot sei gemäß der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz gesetzlich vorgeschrieben.

Nach Großbrand in Tübingen das Gesetz verschärft

Hintergrund für die Verschärfung der Gesetze war ein Großbrand auf dem Tübinger Marktplatz in der Silvesternacht von 2008 auf 2009. Durch die erlaubte Steighöhe von Silvesterraketen von maximal 100 Metern dürfen sich in einem Umkreis von ebenfalls 100 Metern keine Kirchen, Krankenhäuser, sowie Kinder- und Altenheime befinden, teilt die Stadtverwaltung mit. Da dieser Abstand in der Freisinger Innenstadt nirgends gewährleistet sei, erstrecke sich das Verbot folglich über das gesamte Zentrum der Stadt. Außerdem weist die Stadtverwaltung ausdrücklich daraufhin, dass die abgebrannten Feuerwerkskörper von den Personen weggeräumt werden müssten, die sie angezündet haben. Die Reste könnten im Hausmüll entsorgt werden.

Laut Florian Wöhrl, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Freising, gebe es der Pressemitteilung wenig hinzuzufügen. "In Freising ist es um den Jahreswechsel herum glücklicherweise ruhig für die Feuerwehr", erklärt Wöhrl. Meist gebe es kleinere Vorfälle, im vergangenen Jahr habe etwa ein Container gebrannt. Doch Freising sei nicht mit einer Großstadt zu vergleichen, ein größeres Unglück habe es in den vergangenen zehn Jahren nicht gegeben. "Wir werden an Silvester genauso einsatzbereit sein, wie an allen anderen 364 Tagen im Jahr", so Wöhrl.

Nicht auf Brennholzlager zielen

Auch in einer Pressemitteilung des Bau- und Ordnungsamtes Au wird um besondere Vorsicht im Verlauf der Silvesternacht gebeten. Insbesondere das Zünden auf höher gelegenen Stellen, wie Brücken und Balkonen, soll mit Sorgfalt geschehen. Wegen Brandgefahr dürften Raketen und andere Geschosse nicht in Richtung von tiefer gelegenen Gebäuden und leicht entflammbarem Gelände, wie beispielsweise Brennholzlagern, abgeschossen und ausschließlich zugelassenes Material verwendet werden. Für den Lärmschutz, insbesondere zur Rücksichtnahme auf Ruhebedürftige und Tiere, wird darum gebeten, den Zeitraum des Schießens auf den Jahreswechsel um Mitternacht herum zu begrenzen.

Martina Gehret vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) Freising, appelliert an Naturfreunde, im Interesse des Tierschutzes ganz auf das Silvesterfeuerwerk zu verzichten und den Jahreswechsel anderweitig zu feiern. Insbesondere Vögel gerieten durch den Lärm der Feuerwerke in Panik und suchten fluchtartig Schutz. Dabei würden die Tiere ihre Energiereserven verbrauchen, im schlimmsten Fall die Orientierung verlieren und gegen Häuser, Autos und andere Hindernisse fliegen. Es könne Wochen dauern, bis sie sich von diesem Schock wieder erholen.

"Man muss mit gesundem Menschenverstand und der nötigen Nüchternheit an die Sache herangehen", betont Florian Wöhrl von der Freisinger Feuerwehr. Er verweist zudem auf einen Artikel auf der Homepage der Freisinger Feuerwehr, der Tipps und Informationen für eine sichere Silvesterfeier bereithält.

© SZ vom 31.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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