Unerwartete Wendung:Neuer Boss bei der SG Moosburg

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Die neue Führung der SGM mit Joe Sanders, Vorsitzendem Hans Berger, Annette Wulf-Strycharz und Martin Bortenschlager (von links). (Foto: Marco Einfeldt)

Hans Berger übernimmt nach den Neuwahlen den Vorsitz beim Großverein. Die Stelle war zwei Jahre lang unbesetzt.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Zwei Jahre lang hatte die Sportgemeinschaft Moosburg, ein Großverein mit etwa 2200 Mitgliedern, keinen Vorsitzenden, nachdem Christoph Marschoun im April 2017 aus beruflichen und familiären Gründen das Handtuch geworfen hatte. Zweiter Vorsitzender Hans Berger und Kassier Martin Bortenschlager führten den Verein in der Zwischenzeit kommissarisch. Vor der außerordentliche Mitgliederversammlung am Donnerstagabend sah es eigentlich nicht so aus, als fände sich ein neuer regulärer Vorsitzender - und dann kam es doch anders. Berger erklärte sich bereit, den Posten zu übernehmen und wurde von den 36 anwesenden Stimmberechtigten wie der Rest seines Vorstandsteams einhellig zum neuen SGM-Boss gewählt.

Eigentlich war Bergers Plan ja ein anderer. Er präsentierte in Joe Sanders einen Kandidaten, mit dem zusammen er sich gerne zu gleichberechtigten Zweiten Vorsitzenden wählen lassen wollte, um den Verein weiter kommissarisch zu führen. Bürgermeisterin Anita Meinelt, selbst Mitglied des Vereinsrats, und Wahlleiter Josef Mühlberger wiesen jedoch darauf hin, dass das laut Satzung nicht möglich sei. Diese schreibe einen ersten und einen zweiten Vorsitzenden vor.

Zwei gleichberechtigte Vorsitzende möglich

Berger erklärte sich schließlich bereit, für das Amt des Vorsitzenden zu kandieren. Sanders wurde zu seinem Stellvertreter gewählt. Falls die beiden das wünschen, steht noch die Option im Raum, eine weitere Mitgliederversammlung einzuberufen, die Satzung zu ändern und mit zwei gleichberechtigten Vorsitzenden weiterzumachen. Martin Bortenschlager wurde als Schriftführer ebenso bestätigt wie Schriftführerin Annette Wulf-Strycharz. Dem Beirat gehören wie bisher Anita Meinelt, Kurt Stangelmeier, Ulrich Raitmeir und Josef Sellmaier an. Für Christoph Marschoun rückt Jürgen Voggenreiter neu ins Team.

Der neue Vorsitzende kann also weitgehend auf eine altbewährte Führungsmannschaft bauen. "Martin Bortenschlager, Annette Wulf-Strycharz und ich arbeiten super zusammen", sagte Berger noch vor der Wahl. Und nun erhält das Team Unterstützung von Joe Sanders, der Trainer in der Judoabteilung ist, in der Hausmeisterwohnung am SGM-Gelände wohnt und sich dort um Halle und Stadion kümmert.

Beiträge werden erhöht

Um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen, beschlossen die Mitglieder in der Versammlung ohne Gegenstimme eine Beitragserhöhung um 15 Prozent. Zuletzt waren die Beiträge vor drei Jahren angepasst worden. Diesmal handele es ich abereigentlich um eine Umverteilung, erläuterte Kassier Bortenschlager. Denn im Gegenzug fällt die Umlage von jährlich 25 Euro weg, welche die Mitglieder seit Langem für die inzwischen zehn Jahre alte SGM-Halle zahlen. Allerdings hat diese Umlage bei mehreren Mitgliedern pro Familie nur einmal und nicht für jede Person bezahlt werden müssen. Nun steigt etwa der Beitrag für einen Erwachsenen von 140 auf 161 Euro im Jahr, der für ein Kind von 85 auf 97,75 Euro.

Bei leicht rückläufigen Mitgliederzahlen und vielen Kosten - etwa für die Abzahlung der Halle, deren Unterhalt oder die anstehende Reinigung der Tartanbahn - werde man "um eine Beitragsanpassung nicht umhin kommen", sagte Berger vor der Abstimmung. Aus Reihen der Mitglieder wurde gar eine Erhöhung um 20 Prozent angeregt. Berger fürchtete jedoch, dass das bei vielen Mitgliedern "nicht so gut ankommt, 15 Prozent sind eine gute Lösung".

© SZ vom 13.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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