Überraschende Entscheidung:Hallbergmooser Bürgermeister tritt zurück

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Ende des Jahres will Bürgermeister Josef Niedermair aufhören, im Oktober werden die Hallbergmooser einen neuen Bürgermeister wählen. (Foto: Marco Einfeldt)

Josef Niedermair will sein Amt Ende des Jahres aufgeben, für seine Entscheidung führt er gesundheitliche Gründe an. Sein Nachfolger wird voraussichtlich am 20. Oktober gewählt.

Von Petra Schnirch, Hallbergmoos

In Hallbergmoos wird es noch in diesem Jahr Neuwahlen geben. Bürgermeister Josef Niedermair (CSU) hat angekündigt, sein Amt Ende des Jahres niederzulegen und führt dafür gesundheitliche Gründe an. Gewählt wird voraussichtlich am Sonntag, 20. Oktober. Das Landratsamt muss dem Termin noch zustimmen. Falls eine Stichwahl erforderlich ist, wird diese dann zwei Wochen später am 3. November stattfinden.

Niedermair informierte vor einer Woche zunächst die Fraktionssprecher von seiner Entscheidung, am Abend dann auch den Gemeinderat im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung sowie einen Tag später die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für viele kam der Entschluss überraschend. Er habe aber schon bei seiner Wahl vor fast genau drei Jahren gesagt, dass man sich nach drei Jahren zusammensetzen und darüber sprechen werde, wie es weitergeht, sagt Niedermair.

Nach dem plötzlichen Tod von Harald Reents im Dezember 2020 hatte sich Niedermair bereiterklärt, doch noch einmal in die Kommunalpolitik zurückzukehren. Bei der Kommunalwahl wenige Monate zuvor war der langjährige Gemeinderat nicht mehr angetreten, weil er Jüngeren den Vortritt lassen wollte. Er hatte dem Gremium 36 Jahre lang angehört, war zwölf Jahre Zweiter Bürgermeister. "Ich war eigentlich schon im Rentnerdasein und bin in einer schwierigen Situation eingesprungen", sagt er.

Niedermair betont, dass er an keiner schweren Krankheit leide. Ende des Jahres aber werde er 67, und das Amt sei schon belastend. Er habe sich "reichlich Gedanken gemacht" und glaube, dass es ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel sei. Sein Nachfolger, seine Nachfolgerin könne noch eineinhalb Jahre mit dem bestehenden Gemeinderat zusammenarbeiten und habe "zwei kompetente Stellvertreter". Auch Niedermair selbst bietet seine Unterstützung bei der Einarbeitung an.

Für die Parteien in Hallbergmoos bleibe genügend Zeit, Kandidaten zu finden. Der neue Bürgermeister, die Bürgermeisterin soll das Amt Anfang Januar 2025 antreten und wird bis 2032 im Amt bleiben. Bei der Kommunalwahl 2026 werden in der Gemeinde dann nur die neuen Ratsmitglieder gewählt.

Vor der Bekanntgabe seiner Entscheidung habe er "ein bisschen Bauchweh gehabt", gesteht Niedermair, doch er stoße auf viel Verständnis. Entschlossen zu dem Schritt habe er sich am Geburtstag seiner Frau am 17. März, erzählt er. Er gehe jeden Tag gerne ins Rathaus. Mit den Fraktionen, mit den Mitarbeitern laufe alles gut. Aber er werde älter und wolle wieder mehr Zeit für die Familie, vor allem die Enkel, und auch für sich haben. Das habe künftig Priorität.

Die Hallbergmooser Surfwelle wird bald eröffnet

In den vergangenen drei Jahren sei vieles angestoßen worden, "es ist viel in der Pipeline", sagt Niedermair dazu und zählt eine ganze Reihe von Projekten auf. Die Kreisstraße FS12 werde noch in diesem Jahr fertig, der Bau des Feuerwehrhauses in Goldach voraussichtlich 2026. Bei seinem Amtsantritt sei noch nicht einmal ein Grundstück vorhanden gewesen. Die Surfwelle werde bald eröffnet. Der kommunale Wohnungsbau komme voran. Heuer werde der Rohbau fertig, 2025 könnten die 21 Wohnungen bezogen werden.

Auch die Verlängerung der Predazzoallee wird endlich umgesetzt. Die Grundschule wird in den kommenden Jahren saniert und modernisiert, Kosten: etwa vier Millionen Euro. Das Dach der Mittelschule muss für etwa zwei Millionen saniert werden, obwohl das Gebäude erst 15 Jahre alt ist. Südlich der Dornierstraße wird laut Niedermair ein weiteres, 35 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen. Im ersten Schritt will der Investor 17 Hektar umsetzen. Außerdem bekommen die Hallbergmooser 2025 einen Naturbadesee. Für seinen Nachfolger, bilanziert der Bürgermeister, sei "das Feld gut bestellt".

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