Manche wirken bei dem Anblick noch immer etwas ungläubig: Auf dem Festplatz am Galgenbachweg laufen die Vorbereitungen für das Volksfest auf Hochtouren. Erstmals findet die Veranstaltung heuer nicht im Sommer statt - weder im Juni wie in früheren Zeiten noch im Juli wie in den vergangenen Jahren. Sie wurde auf den April verlegt und dauert auch nicht mehr sechs, sondern nur noch fünf Tage. Los geht das Volksfest schon am kommenden Mittwoch, 15. April.
Angesichts der vielen Veränderungen mag es für manche dann doch beruhigend sein, dass zumindest der Bierpreis stabil bleibt: Die Maß kostet erneut 6,90 Euro - und beim Anzapfen auf dem Rathausplatz gibt es auch weiterhin Freibier.
Die Verlegung war eine Idee der Festwirte Irene und Gerhard Widmann gewesen. Im Sommer sei es zuletzt eigentlich immer zu heiß gewesen, hatten die Gastronomen erklärt, und zudem sei die Konkurrenz durch andere Veranstaltungen groß. Künftig komme für sie jedenfalls nur noch ein Termin im April in Frage, so die Widmanns. Der zuständige Ausschuss des Gemeinderats hat zugestimmt - nach einer durchaus kontroversen Diskussion.
"Jährliche Traditionen sollte man nicht leichtfertig verändern", sagt Bürgermeister Franz Heilmeier. Aber er zeigt zugleich Verständnis für das Anliegen der Widmanns. Manche seien im Juli ja wirklich eher an die Badeweiher als ins Festzelt gegangen, und neben einigen gut besuchten Tagen habe es schon Leerlauf gegeben, so dass auch die Verkürzung des Volksfestes sinnvoll sei. "Wir feiern nun in einer Zeit, in der man nach kürzeren und kälteren Tagen gerne wieder rausgeht und zusammenkommt", ist Heilmeier zuversichtlich, der auf "einige neue Akzente" im Programm verweist.
Eröffnung mit einem Standkonzert
Eröffnet wird das Volksfest am nächsten Mittwoch wie gewohnt am frühen Abend im Ortszentrum. Das Standkonzert mit Bieranstich wird allerdings auf 17.30 Uhr vorverlegt. Nach dem "Anschießen" durch die Schützenkompanie des SV "Kleeblatt" zieht der Festumzug zum Festplatz am Galgenbachweg, wo dann die Münchsdorfer Musikanten aufspielen und die Besucher ein Vergnügungspark mit Buden und Fahrgeschäften erwartet.
Der Kindernachmittag mit ermäßigten Fahrpreisen ist gleich am nächsten Tag und damit nicht mehr am Freitag. Ebenfalls am Donnerstag, 16. April, kommt am Abend die Showband "Dolce Vita" ins Festzelt - erfahrungsgemäß ein besonderer Besuchermagnet.
Am Freitag, 17. April, ist der "Tag der Vereine und Betriebe" und von 11.30 bis 15 Uhr Seniorennachmittag mit der Echinger Blaskapelle. Abends spielt dann die Band "Stieflziacha", und das Feuerwerk wird ebenfalls am Freitag - gegen 22 Uhr - gezündet. Damit sollen auch Kinder künftig eine größere Chance als an einem Sonntag haben, das nächtliche Spektakel zu verfolgen.
Das Programm am Samstag, 18. April, beginnt mit einem Schafkopfturnier um 9.30 Uhr, und abends ist "Party pur" mit der Showband "Blechblosn" angesagt. Die "Vormünchner Blosn" spielt am Sonntag, 19. April, zum Mittagstisch. Von 17 Uhr an treten die "Holledauer Hopfareisser" auf. Als "Versuch" wird der "Bayerische Abend" mit dem Gstanzlsänger "Barischer Hias" und den Wolfersdorfer Goaslschnalzern angekündigt. Festwirt Widmann erhofft sich dadurch einen größeren Andrang am letzten Volksfesttag - zwei Wochen nach dem Ostersonntag.
Ob es auf längere Sicht wirklich bei dem neuen Termin bleibt, ist freilich offen. Der zuständige Ausschuss des Gemeinderats hat jedenfalls auch beschlossen, das Volksfest für die nachfolgenden Jahre entgegen den bisherigen Gepflogenheiten auszuschreiben und dafür noch genaue Kriterien festzulegen. Auf den Prüfstand kommen dann auch noch einmal Zeitpunkt und Dauer der Veranstaltung. Zunächst will man aber die Erfahrungen in diesem Jahr abwarten.