Neuer Service in Neufahrn:Push-Nachrichten aus dem Rathaus

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Die Gemeinde will die Kommunikation mit ihren Bürgern über eine App für Smartphones verbessern.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Neufahrner sollen eine Bürger-App für Handys bekommen. Sie sollen sich damit sowohl informieren als auch selbst schnell und unkompliziert Kontakt mit der Verwaltung aufnehmen können. Nutzbar sein soll die App für die gängigen Betriebssysteme iOS und Android. Einstimmig votierte der Gemeinderat am Montagabend für diese Idee der SPD. Wie sie sich am besten umsetzen lässt, arbeitet jetzt die Verwaltung aus. Auf Anregung von Schul- und Kindergartenreferent Thomas Seidenberger (Freie Wähler) prüft sie bei der Gelegenheit auch die Möglichkeiten einer Kindergarten-App für die Kommunikation zwischen Kitas und Eltern.

Die Bürger-App wird als weiterer Schritt in Richtung digitale Stadt betrachtet, SPD-Gemeinderat Maximilian Heumann sprach sogar von einem "Meilenstein". So eine App stehe für eine Weiterentwicklung gemeindlicher Kommunikation und verbessere in vielerlei Hinsicht den Dialog zwischen Bürgern und Verwaltung, betonte er. Die Bürger könnten sich bei Anliegen schnell und unkompliziert an die Gemeinde wenden oder dort auch irgendwelche Gefahrenstellen und Störungen melden. Die Gemeinde wiederum könnte mit der App zum Beispiel über wichtige Corona-Meldungen, Telefonnummern aller Betreuungseinrichtungen, Tagesordnungen der Gemeinderatssitzungen oder Öffnungszeiten des Wertstoffhofs informieren, so Heumann weiter..

Frank Langwieser (CSU) könnte sich auch "Push-Nachrichten" etwa über Straßensperrungen, mögliche Wasserrohrbrüche oder eben auch Corona-Maßnahmen vorstellen. Bei dem Digitalisierungsreferenten des Gemeinderats hat die SPD mit ihrem Vorschlag für eine Bürger-App ohnehin offene Türen eingerannt: "Ich unterstütze das ausdrücklich", sagte er.

Eher skeptisch zeigte sich dagegen Johannes Steinberger (Grüne): Die Website der Gemeinde könne denselben Zweck erfüllen, befand er, eine App habe da kaum Mehrwert. Außerdem müsse sie zusätzlich zur Homepage ständig aktualisiert und gepflegt werden. Das bedeute einen "ziemlich hohen Aufwand", gab er zu bedenken. Die notwendige Speicherung von Daten der Bürger sieht Steinberger ebenfalls als möglichen kritischen Punkt.

Manfred Holzer (Freie Wähler) erkannte dagegen schon "deutliche Mehrwerte" durch eine Bürger-App Er ging in Sachen Digitalisierung auch noch einen Schritt weiter und dachte laut über Gemeinderatssitzungen im Livestream nach, sofern das rechtlich möglich wäre.

Die Kosten für die Einrichtung der gewünschten Bürger-App bewegen sich nach Informationen der SPD "im niedrigen vierstelligen Bereich, die Folgekosten im niedrigen dreistelligen Bereich". Auch staatliche Fördermittel gebe es für solche Angebote, sagte Digitalisierungsreferent Langwieser. Langenbach und Kranzberg zum Beispiel hätte sie auch schon in Anspruch genommen.

Für die App spricht in seinen Augen auch, dass die Gemeinde in Sachen digitales Rathaus angesichts der zeitlichen Vorgaben der Landesregierung ohnehin "ein bissl Zugzwang" habe".

Geschäftsleitender Beamter Eduard Sczudlek wies das zurück: "Wir sind seit geraumer Zeit an der Digitalisierung dran", versicherte er. Um das auch nach außen deutlicher zu machen, kündigte er einen Sachstandsbericht dazu an.

© SZ vom 28.10.2020 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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