Die Alte Halle in Neufahrn war, wie ihr Name schon sagt, alt. So alt, dass ihre baulichen Mängel von der Gemeinde nicht mehr behoben werden konnten und sie daraufhin vor fünf Jahren stillgelegt wurde. Im Frühjahr dieses Jahres hat sich die Gemeinde dann ganz von der Alten Halle verabschiedet und sie zwischen den Osterferien und den Pfingstferien abreißen lassen. Ihren Platz nehmen nun provisorisch Schulcontainer ein, in denen Kinder während des Baus der dritten Grundschule unterrichtet werden.
Aktuell werden die Container angeliefert und aufgestellt, sagt Neufahrns Baumamtsleiter Michael Schöfer. In den kommenden Wochen sollen die Container dann bezugsfähig gemacht und möbliert werden, damit sie zum Schuljahresbeginn kommenden Herbst in Betrieb gehen können. "Gegenwärtig sieht alles danach aus, dass dies so möglich sein wird. Die Arbeiten liegen im Zeitplan", sagt Schöfer. Voraussichtlich müssen die Schulcontainer als Lernprovisorium herhalten, bis die dritte Grundschule fertiggestellt ist. "In den kommenden Jahren wird laut der für die Gemeinde erstellten Prognose erst einmal mit einem Anstieg der Schülerzahlen gerechnet, dann tritt wieder eine Entspannung ein." Die Gemeinde Neufahrn setze es sich zwar zum Ziel, den Bau der neuen Grundschule im Jahr 2028 abzuschließen, die steigenden Schülerzahlen erlauben der Gemeinde aber einen Puffer bis 2030, erklärt der Bauamtsleiter.
Die Zahl der Grundschulkinder in Neufahrn steigt seit Jahren weiter an
Die Zahl der Grundschulkinder in Neufahrn wächst seit Jahren und wird auch in Zukunft weiter steigen. In den zwei bestehenden Grundschulen sind die Klassenräume bereits überfüllt. Die Grundschule am Jahnweg besuchen aktuell 382 Kinder, im Jahr zuvor waren es noch 377. Auch auf die Grundschule am Fürholzer Weg gehen mit 316 Kinder 15 mehr als im Vorjahr. Mit diesen Entwicklungen werde die erforderliche Klassenzahl massiv ansteigen, ein Umstand, der sich nur mit dem Bau der dritten Grundschule abfangen lasse, so die Gemeinde.
Das Grundstück für den Neubau werde derzeit gesichert, sagt Schöfer. Mit Hinblick auf das pädagogische Konzept plane die Verwaltung parallel das Gebäude. Das spiele eine wichtige Rolle, denn das Verständnis darüber, wie Kinder lernen, befinde sich in einem starken Wandel. "Die klassische Gangschule mit Klassenzimmern auf beiden Seiten ist nicht mehr aktuell, heutzutage werden Lernwelten geschaffen, die einen angemessenen Rahmen für vielfältige, sich abwechselnde Unterrichtsformen bieten." Die Gemeinde möchte sich diesem Wandel anpassen und das Schulangebot weiterentwickeln.
Die Planung steht noch ganz am Anfang
Hier stehe die Planung aber noch ganz am Anfang, sagt Neufahrns Sprecherin Gabriele Ostertag-Hill. Im Herbst wolle sich der Gemeinderat mit den Schulleiterinnen der beiden bestehenden Grundschulen zusammensetzen und Termine mit Schulen ausmachen, die diese Lernwelten bereits umgesetzt haben. Es müsse analysiert werden, in welche Richtung sich schulische Pädagogik entwickle, wie genau Lernwelten überhaupt aussehen und wie eine moderne Schule konzipiert sein muss. Die Meinungen der Schulleiterinnen Elke Horn, von der Fürholzer Grundschule und Margit Schulan, von der Jahnschule, seien dabei ebenso wichtig. "Im Anschluss sollen dann die Pläne für die Räumlichkeiten der Grundschule sukzessive entwickelt werden", sagt Ostertag-Hill.