Stalag VII A in Moosburg:Stadtgeschichte neu erzählt

Das ist die Baustelle für die Zufahrt zur Hauptstraße des Stalag VII A. Das Bild entstand 1939. Heute ist das die Sudetenlandstraße in der Moosburger Neustadt. (Foto: privat)

Studierende entwickeln einen Audio-Walk zum ehemaligen Kriegsgefangenenlager. In der VHS stellen sie nun den Projekt-Zwischenstand vor.

Wo heute die Moosburger Neustadt ist, befand sich im Zweiten Weltkrieg das Stalag VII A, eines der größten Kriegsgefangenenlager im ehemaligen Deutschen Reich. Nach Kriegsende nutzten es die Amerikaner als Internierungslager für Funktionäre des NS-Regimes und Personen, die der Zusammenarbeit mit der Nazi-Herrschaft oder als Kriegsverbrecher verdächtigt wurden. Später siedelten sich Heimatvertriebene dort an, woraus sich ein neuer Stadtteil entwickelte. Ein Projekt der LMU München und der Universität Regensburg "arbeitet nun die komplexe Geschichte des Stadtteils neu auf", wie es in einer Pressemitteilung heißt.

"Die Studierenden entwickeln einen Audio-Walk, der in mehreren Hörstationen durch die Moosburger Neustadt führt. Im Sommer soll der Soundspaziergang fertiggestellt und für alle kostenlos nutzbar sein", heißt es in der Mitteilung weiter. Sie werfen dabei auch ein Licht auf wenig erforschte Themen wie die Frauenschicksale unter den Gefangenen und Arbeiterinnen.

Bereits an diesem Freitag, 19. Mai, wird von 19 Uhr an in der Aula der Moosburger Volkshochschule bei einer Infoveranstaltung ein Zwischenstand des Projekts vorgestellt. Nach der Projektpräsentation gibt es laut Ankündigung in interaktiven Diskussionsgruppen die Möglichkeit, Feedback zum Projekt zu geben und Anmerkungen zur Gestaltung des Audio-Walks einzubringen.

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