SZ-Adventskalender:Nach Schicksalsschlag in Not

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Ein Familienvater stirbt an Weihnachten bei einem Verkehrsunfall. Seine Frau und die vier Kinder stehen vor dem Nichts.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es klingt einfach nur furchtbar: Lucia Zita hat bei einem tödlichen Autounfall ihren Mann verloren. Jetzt steht sie mit den vier Kindern - zwei 17 und 16 Jahre alten Söhnen sowie den beiden vier und eineinhalb Jahre alten Töchtern - ganz alleine da. Neben der Trauer um ihren Mann und all den anderen Sorgen plagen sie auch noch große finanzielle Nöte. Und die resultieren nicht zuletzt daraus, dass sie auch die knapp 1000 Euro für den Abschleppdienst nicht bezahlen kann, der das Auto ihres Mannes vom Unfallort abtransportiert hatte.

Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag ist für Lucia Zita nichts mehr so, wie es einmal war. Ihr Mann Domingos machte sich in den frühen Morgenstunden - wie jeden Tag - mit dem Auto auf den Weg in die Arbeit. Auf eisglatter Straße kam er mit seinem Wagen zwischen Moosburg und Rosenau dann plötzlich von der Fahrbahn ab und prallte mit seinem Fahrzeug gegen einen Baum. Der 47-jährige Familienvater starb noch an der Unfallstelle. Lucia Zita stand von einem Augenblick auf den anderen alleine da, praktisch vor dem Nichts - mit den vier Kindern und großen finanziellen Sorgen.

Domingos Zita, der wie seine Frau aus Mosambik stammt, bereits seit dem Jahr 1986 in Deutschland lebte und vor zwei Jahren mit Frau und Kindern nach Moosburg zog, stand mitten im Leben, war hier voll und ganz integriert. Er hatte eine Festanstellung am Flughafen und verdiente damit den Lebensunterhalt für seine Familie. Lucia, die vor 19 Jahren nach Deutschland kam, blieb daheim und kümmerte sich um die Kinder. Die Finanzen regelte stets der Vater, der auch den alleinigen Zugriff auf das Konto hatte.

Seine Frau hat dafür keine Vollmacht - was die Situation für die finanziell ohnehin nicht auf Rosen gebettete Familie in der jetzigen Situation noch schlimmer macht. "Momentan ist alles auf dem Konto gesperrt", sagt Lucia Zita, die deshalb nicht einmal das Nötigste bezahlen kann und mit vielen Rechnungen in Verzug ist. Etwa für den Abschleppdienst, aber auch für Strom und Telefon. Auch für die dringendsten Dinge wie Nahrungsmittel und Windeln für das kleinste der Kinder fehlt derzeit einfach das Geld. Beim Erledigen der Formalitäten, etwa dem Ausfüllen von Anträgen, erhält die Witwe Hilfe. Von der Caritas oder auch von den Mitarbeiterinnen des städtischen Kindergartens in Moosburg, den die ältere der beiden kleinen Töchter besucht. Aber bis mit den Behörden alles geregelt sei, vergehe erfahrungsgemäß einige Zeit, weiß Ferdinand Winterstötter, der sich in Moosburg seit Jahren für Kinder in Not engagiert und jetzt auch Lucia Zita und ihrer Familie unter die Arme greift. "Die ersten zwei, drei Monate sind jetzt die schlimmsten, die Zeit, bis alles bearbeitet ist, muss erst einmal überbrückt werden", sagt er.

Der "Adventskalender für gute Werke", das Spendenhilfswerk der Süddeutschen Zeitung, würde dieser Familie in dieser schweren Zeit gerne helfen und ihr eine finanzielle Unterstützung zukommen lassen.

© SZ vom 27.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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