Bundeswettbewerb Mathematik:Mathe-Meister aus Marzling

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Philippos Dimitriou hat mit nur 15 Jahren den Bundeswettbewerb Mathematik gewonnen. (Foto: Marco Einfeldt)

Der 15-jährige Philippos Dimitriou ist Bundessieger beim Bundeswettbewerb Mathematik. Er ist damit einer der 16 besten in Deutschland und drei Jahre vor dem Abitur bereits in die Studienstiftung des Deutschen Volks aufgenommen.

Von Davida Schauer, Marzling

Mit Spitzenergebnissen hat Philippos Dimitriou die Expertenjury im Finale des Bundeswettbewerbes Mathematik überzeugt. Der 15-Jährige kommt aus Marzling und besucht die zehnte Klasse des Josef-Hofmiller-Gymnasiums in Freising. Er gehört in diesem Jahr zu den 16 besten Nachwuchsmathematikern Deutschlands. Sein Erfolg im Finale des Bundeswettbewerbes, an dem insgesamt 1800 Jugendliche teilgenommen haben, ist mit einem großartigen Hauptpreis verbunden: der Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes. Wenn er studiert, erhält er ein großzügiges Stipendium. Und schon im Sommer darf er am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn mit renommierten, internationalen Mathematikern und Mathematikerinnen forschen.

Seit der dritten Klasse nimmt Philippos Dimitriou, den seine Freunde Philipp nennen, an Mathematik-Wettbewerben teil. Er war schon früh immer wieder unter den Siegern. Der Bundeswettbewerb ist jedoch sein bislang größter Erfolg. Sein Mathematik-Talent hat seinen Vater Ioannis Dimitriou früh erkannt und gefördert. Bereits im Kindergarten fiel auf, dass Philipp besonderes Interesse und großen Spaß an Zahlen hat und auf mathematischem Gebiet fitter ist als andere Kinder im gleichen Alter. Er wurde mit fünf Jahren eingeschult, da er bereits vor der ersten Klasse rechnen und lesen konnte. Seit Beginn seiner Schullaufbahn hat er immer Extraaufgaben im Fach Mathematik bekommen.

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Sein Vater lobt den Fleiß und Ehrgeiz seines Sohns. Philipp habe sich viel selbst erarbeitet, sein Talent selbst erkannt und eigene Motivation gefunden, sein Wissen und Können zu erweitern. Philipp sei in Sachen Mathematik meistens alleine unterwegs und bringe sich fast alles selber bei.

In seiner Freizeit turnt Philipp im Turn- und Sportverein Jahn Freising, im Sommer geht er gerne Freitauchen in Griechenland. Einmal in der Woche besucht er einen besonderen Mathematikkurs des Lyzeum München. Er fange ansonsten erst kurz vor den Wettbewerben an zu trainieren. Manchmal übe er ein bis zwei Stunden am Tag, manchmal gar nicht, gerade so, wie er Lust habe. Von seinen Eltern komme kein Druck.

Er freut sich einfach, wenn er schwierige Aufgaben lösen kann

Philipp sagt, er freue sich einfach, wenn er schwierige Aufgaben lösen könne. Am liebsten mag er Geometrie. Er helfe auch gerne Mitschüler und Mitschülerinnen bei Mathematikaufgaben oder unterstütze sie beim Lernen für Klausuren. Einige seiner Lehrer seien begeistert von seinem Können, erzählt er, er selbst fühle sich jedoch nicht als etwas Besonderes und möchte nicht im Mittelpunkt stehen.

Der Bundeswettbewerb Mathematik hat drei Runden. Die ersten zwei sind die sogenannten "Hausaufgabenrunden". Die Teilnehmenden müssen je vier Aufgaben bearbeiten und ihre Lösungen schriftlich einreichen. In der dritten Runde musste Philipp erfahrene Mathematiker und Mathematikerinnen in einem Fachgespräch überzeugen. Die meisten Fragen seien dabei extra so gestellt worden, dass man sie nur schwer beantworten und kaum lösen konnte, meint Philipp. "Die schauen eher, was dir durch den Kopf geht und wie du denkst, wenn du die Aufgaben siehst." Die Jury legt in dieser letzten Runde den Fokus eher darauf, wie man eine mathematische Fragestellung anpackt. Es geht um das Beobachten und Beurteilen der Lösungswege und Strategien der Teilnehmenden.

Er habe nicht mit dem Sieg gerechnet, sagt Philipp. Er habe bei der Prüfung zwar kein schlechtes Gefühl gehabt, jedoch sei er etwas eingeschüchtert von seiner Konkurrenz gewesen, von denen die meisten älter und erfahrener waren. "Dann ist der Brief angekommen, ich habe meinen Namen gesehen, da habe ich mich schon sehr gefreut, vor allem wegen des Stipendiums", sagt er, "das ist schon sehr krass".

Die Bundessiegerinnen und -sieger erhalten ein Stipendium für alle MINT-Studiengänge (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) an einer deutschen Universität. Philipp wird davon in drei Jahren, nach seinem Abitur, profitieren können. Sein derzeitiger Plan ist, Mathematik mit dem Nebenfach Informatik zu studieren. Einen konkreten Traumberuf hat er aktuell nicht. Nur so viel: Er möchte auf jeden Fall in einem Bereich arbeiten, in dem er Mathematik anwenden kann.

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