Neues Schulzentrum an Wippenhauser Straße:Noch ein Mammutprojekt

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Die Tage der Freisinger Berufsschule sind gezählt. In zwei Jahren wird mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen. (Foto: Marco Einfeldt)

Dieses Schulzentrum zahlt der Landkreis: In den nächsten zehn Jahren soll es an der Wippenhauser Straße entstehen und es wird mehr kosten als die anvisierten 55 Millionen Euro. Auch neue Wohnungen soll es geben.

Von Peter Becker, Freising

Der Startschuss für ein Mammutprojekt des Landkreises ist am Donnerstagnachmittag im Schulausschuss des Kreistags gefallen. Von sofort an beginnen die konkreten Planungen für das Schulzentrum an der Wippenhauser Straße in Freising. Das Projekt wird den Landkreis die nächsten zehn Jahre beschäftigen. Die Kosten sind bislang nicht absehbar. Landrat Josef Hauner (CSU) erinnerte daran, dass der Beschluss, das Gelände zu überplanen, im Jahr 2013 gefallen war. Damals waren die Kosten auf etwa 55 Millionen Euro geschätzt worden. Diese Summe dürfte nicht zu halten sein. Vor allem deshalb, weil einige Elemente dazugekommen sind, von denen damals nicht die Rede war. Nach aktuellen Planungen sollen auf dem Gelände neben einer neuen Berufsschule eine Dreifachturnhalle, Wohnungen für Hausmeister, eine Großküche mit Mensa, Unterkünfte für Blockunterrichtsschüler sowie eine Kindertagesstätte entstehen.

Die Asylbewerberunterkunft, die derzeit auf dem ehemaligen Hochschulgelände steht, muss bis Ende Oktober 2018 wieder abgebaut sein. Dann können die Arbeiten für die neue Berufsschule beginnen, die an dieser Stelle entstehen soll. Wie und ob die Pläne realisiert werden können, soll nach Worten von Peter Loth vom Hochbauamt des Landkreises ein städtebauliches Konzept klären. Landrat Hauner bezeichnete den Neubau als "großes Ziel". Es werde etwas für die Berufsschule getan. Dass diese auf den neusten Stand gebracht werde, sei ein klares Signal des Landkreises an die Wirtschaft und die Handwerksbetriebe. Die Technik an der Schule solle nicht hinter der in den Ausbildungsbetrieben hinterherhinken. Eva Bönig (Grüne) sah den Neubau aber auch als ein Signal an die jungen Leute, die sich dann vielleicht eher für einen Lehrberuf entschieden, als weiter die Schulbank zu drücken.

Eine große Mensa für die Mittagsverpflegung

Was die Mittagsverpflegung anbelangt, plädierten die Kreisräte für eine große Mensa. Die Alternative wäre, einzelne Speisesäle in der benachbarten FOS/BOS und Wirtschaftsschule einzurichten. Hans Sailer (FW) plädierte dafür, die Mensa so zu situieren, dass sie von allen Schulen gut erreichbar sei. Sonst wären die Wege zu weit. Küche und Mensa müssten zusammen mit der Berufsschule gebaut werden. Ist diese fertig, wird die alte Schule abgerissen und deren Platz neu bebaut. Geplant ist ein Gebäudekomplex mit vier bis sechs Wohneinheiten für die Hausmeister der umliegenden Schulen. Vorgesehen sind Unterkünfte für Blockschüler der Berufsschule, insgesamt 25 Plätze. Christine Pritschet vom Hochbauamt hält sie für notwendig, denn die Schüler bleiben bis zu sechs Wochen und sind zum Teil nicht volljährig.

Ursprünglich hatte der Kreistag nur den Bau einer Zweifachturnhalle geplant. Neueste Berechnungen haben aber ergeben, dass eine größere Turnhalle aufgrund der Nutzerzahlen wünschenswert wäre. "Es sei denn, es geht nicht", schränkte Landrat Hauner ein. Gleichzeitig verwies er aber im Hinblick auf den Vereinssport auf die hohe Nachfrage nach Hallenbelegungszeiten.

Wunsch nach Kindertagesstätte in der Umgebung

Das Personal an den Schulen wünscht sich eine Kindertagesstätte in der Umgebung. Landrat Hauner sagte, der Landkreis könne diese bauen, nur betreiben müsse sie die Stadt Freising oder ein privater Träger. Denn dies sei nicht Aufgabe des Landkreises. Eva Bönig verwies darauf, dass die Stadt Freising in unmittelbarer Nähe am Wettersteinring ein Kinderhaus baue. Möglicherweise gäbe es da noch Platz, um die Kinder dort unterzubringen. Als dringende Aufgabe sehen es die Kreisräte an, genügend Parkplätze zu schaffen. Auch die Möglichkeit nach einer weiteren Zufahrt zu dem Schulgelände soll ein weiteres Mal untersucht werden.

© SZ vom 18.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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