Digitalisierung:Der schnellste Weg ins Rathaus

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Das Langenbacher Rathaus hat von der bayerischen Staatsregierung eine Anerkennung als "Digitales Amt" bekommen. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Langenbacher Gemeindeverwaltung hat das Prädikat "Digitales Amt" erhalten. 54 Online-Angebote ersparen den Bürgern den Gang in die Behörde.

Von Peter Becker, Langenbach

"Die Daten sollen laufen, nicht der Bürger." So lautet das Motto, unter dem der Freistaat die Digitalisierung der Rathäuser in Bayern vorantreiben will. Seit Kurzem darf sich Langenbach mit der Auszeichnung "Digitales Amt" schmücken. Staatsminister Florian Herrmann überreichte als offizielle Anerkennung ein Schild. Neben Hohenkammer und Neufahrn ist Langenbach jetzt die dritte Gemeinde im Landkreis, die dieses Zertifikat erhält. "Wir waren eigentlich früher dran als die anderen", verrät Andreas Glück, IT-Chef im Rathaus. Nur habe man leider keinen früheren Termin mit Herrmann bekommen.

Voraussetzung für die Auszeichnung ist, dass eine Gemeinde mindestens 50 Online-Verfahren anbieten kann, die im sogenannten Bayern-Portal verlinkt sind. Diese Anerkennung gibt es seit dem Jahr 2021. Laut Glück ist die Gemeinde bereits seit 2017 dabei, ihr digitales Angebot nach und nach auszubauen. 54 Dienste sind es mittlerweile, die den Bürgerinnen und Bürgern den Weg ins Rathaus ersparen, zumeist bei einfacheren Anliegen wie Wohnungswechsel oder Gewerbeanmeldungen.

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Was derzeit nicht geht, sind laut Glück Angelegenheiten, die das Passwesen betreffen. "Die Leute müssen ins Rathaus kommen und ihre Fingerabdrücke abgeben", erklärt der IT-Chef der Langenbacher Verwaltung. Wie viele Bürgerinnen und Bürger das digitale Angebot der Gemeinde nutzen, weiß Glück nicht. Es gibt derzeit im Rathaus kein Tool, das die Zugriffe misst. Es wäre aber interessant, das zu wissen, gibt er zu. Trotz des digitalen Angebots kämen aber immer noch genügend Menschen ins Rathaus, versichert er.

"Die Mitarbeiter müssen sich auf die Füße stellen"

Nun ist es nicht selbstverständlich, dass alle Beschäftigten in einer Behörde begeistert von der Digitalisierung sind. "Die Mitarbeiter müssen sich auf die Füße stellen", bestätigt Glück. Aber alle hätten gut mitgezogen. Für den nötigen Schwung sorgte Geschäftsführer Bernhard Götz, der federführend für die Digitalisierung des Rathauses ist. Diese dient in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern, um ihnen den Weg ins Rathaus zu ersparen. Doch auch die Verwaltung profitiert über das Dokumenten-Management-System, das die Ablage von Schriftverkehr erleichtert.

Das Schild, das nun das Langenbacher Rathaus ziert, ist eine Anerkennung für die Anstrengungen der Gemeinde, digital Behördengänge erledigen zu können. Das Angebot soll erweitert werden. Doch andersrum, sagt Glück, müsse auch die Regierung dahinter sein, ihre digitale Ausstattung auf dem neuesten Stand zu halten.

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