Landkreis Freising:Zeichen der Anteilnahme

Auch in den Polizeiinspektionen im Landkreis Freising, in Moosburg, Neufahrn und in der Stadt Freising, haben Polizistinnen und Polizisten am Freitag ihrer beiden ermordeten Kollegen aus Kusel gedacht

Von Thilo Schröder, Freising

Auch in den Polizeiinspektionen im Landkreis Freising, in Moosburg, Neufahrn und in der Stadt Freising, haben Polizistinnen und Polizisten am Freitag ihrer beiden ermordeten Kollegen aus dem rheinland-pfälzischen Kusel gedacht. Das bestätigten Sprecher der Dienststellen auf Anfrage der SZ. Hintergrund war eine bundesweite Schweigeminute um Punkt 10 Uhr unter den Beamten. Bereits am Donnerstag hatte in Kusel eine ökumenische Gedenkfeier stattgefunden. In der Stadt Erlangen nahm Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an einer Gedenkveranstaltung teil.

"Unabhängig vom Ort ist es immer ein schlimmes Ereignis, wenn Kollegen im Rahmen ihrer Tätigkeit getötet werden", sagte Moosburgs Dienststellenleiter Christian Bidinger, selbst gebürtiger Rheinland-Pfälzer, der SZ. "Das macht uns alle betroffen." Der Polizeiberuf sei "immer gewissen Gefahren ausgesetzt". Trotz alle Ausbildungs-, Ausrüstungs- und Vorsichtsmaßnahmen bestehe ein "Restrisiko". Denn die Polizei sei nun mal "vor Ort, wenn es brenzlig wird". Bei einer Verkehrskontrolle, einer "Alltagssituation", wie sie deutschlandweit Tausend Mal am Tag durchgeführt werde, rechne man aber nicht damit, "an den Falschen" zu geraten wie in Kusel. "Wir sind hier in Deutschland nicht so erzogen wie in Amerika, wir sind eine bürgernahe Polizei."

Am frühen Montagmorgen sollen zwei Saarländer bei einer Verkehrskontrolle im Kreis Kusel - im Südwesten von Rheinland-Pfalz und an der Grenze zum Saarland - eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahren alten Oberkommissar erschossen haben. Seit Dienstag sind zwei Tatverdächtige wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft. Die Ermittler vermuten, dass die Männer Jagdwilderei vertuschen wollten. Der Kofferraum ihres Kastenwagens war demnach voller toter Tiere.

© SZ vom 05.02.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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