Landkreis Freising:Grundstückspreise steigen auch in der Krise

Lesezeit: 1 Min.

Die Nachfrage nach freien und erschwinglichen Bauflächen übersteige deutlich das Angebot, heißt es aus dem Landratsamt. (Foto: Marco Einfeldt)

Neue Bodenrichtwerte zeigen, dass der Run auf Baugrundstücke auch in der Pandemie anhält. Die Nachfrage übersteigt das Angebot.

Von Kerstin Vogel

Überall in den Städten und Gemeinden des Landkreises können sich die Bürger derzeit über die neuen Bodenrichtwerte informieren. Ermittelt zum Stichtag 31. Dezember 2020 vom Gutachterausschuss des Landkreises, bestätigen diese Zahlen für unbebaute Grundstücke, was sich auch an Immobilienanzeigen ablesen lässt: Die Grundstückspreise sind selbst während der Corona-Pandemie weiter gestiegen. Der Run auf Baugrundstücke hält unvermindert an, wie es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt dazu heißt.

Um die Bodenrichtwerte zu ermitteln, muss der Gutachterausschuss alle zwei Jahre alle dem Marktgeschehen im Landkreis Freising zugrunde liegenden Notar-Urkunden erfassen und auswerten. Dabei handelt es sich um durchschnittliche Lagewerte in Euro pro Quadratmeter für unbebaute Wohn- und Gewerbebauflächen sowie für landwirtschaftliche Flächen, die sich auf den reinen Bodenwert ohne Gebäude oder Bewuchs beziehen. 2019 wurde demnach bei 1660 Immobilientransaktionen im Landkreis ein Flächenumsatz von 351,6 Hektar und ein Geldumsatz von 1,05 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich dazu lag die Anzahl der Transaktionen im Corona-Jahr 2020 mit 1896 sogar um etwa 14 Prozent höher als im Vorjahr. Der Flächenumsatz betrug hier 286,8 Hektar, der Geldumsatz 993,3 Millionen Euro.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Die Nachfrage nach freien und erschwinglichen Bauflächen übersteige deutlich das Angebot, heißt es aus dem Landratsamt weiter. Dementsprechend groß sei die Bereitschaft, immer größere Entfernungen zur Landeshauptstadt in Kauf zu nehmen und dafür Preise spürbar über dem bisher dort üblichen Niveau zu bezahlen. Der neue Trend zum Homeoffice dürfte diese Entwicklung verstärkt haben, so die Vermutung. Als ausschlaggebend erweise sich weiter eine gute verkehrliche Anbindung, wobei auch hier zunehmend Zugeständnisse gemacht würden. Auch für landwirtschaftliche Flächen sind dem Landratsamt zufolge Preiszuwächse zu verzeichnen. Lediglich im Marktsegment des Gewerbebaulands zeige sich seit einigen Jahren eine verhaltene Preisentwicklung.

Die neuen Bodenrichtwerte liegen seit ihrer Veröffentlichung für insgesamt vier Wochen bei den Gemeinden aus und können kostenlos eingesehen werden. Danach können sie nur noch als schriftliche Einzelauskünfte oder als gebundene Liste mit Kartenwerk (211 Seiten) gegen Gebühr bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses erworben werden.

Anträge können schriftlich, telefonisch oder per Mail ( gutachterausschuss@kreis-fs.de ) eingereicht oder über das Bodenrichtwertinformationssystem BORIS.Bayern (www.boris-bayern.de) abgerufen werden. Informationen finden sich auch hier: https://lrafs.de/gutachterausschuss.

© SZ vom 23.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Immobilienpreise in Freising
:Einfach immer teurer

Corona hat dem überhitzten Wohnungsmarkt in der Flughafenregion zwar einen kleinen Dämpfer versetzt, doch das hat die Preissteigerungen nur verlangsamt. Größere Sprünge gibt es allerdings im Süden des Landkreises

Von Petra Schnirch

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: