Hubert Böck folgt Martin Güll als Vorsitzender der SPD im Landkreis Dachau nach. Am Mittwoch ist der 53-Jährige aus Markt Indersdorf ohne Gegenkandidaten gewählt worden. Böck führt bereits die zusammengelegten Ortsvereine Markt Indersdorf, Bergkirchen, Altomünster und Schwabhausen an. Er arbeitet als stellvertretender Geschäftsführer beim BRK-Kreisverband in Freising und leitet dort den Rettungsdienst. Der zweifache Familienvater ist seit 13 Jahren Mitglied der SPD und seit zehn Jahren Ortsvorsitzender in Indersdorf. Er sitzt für die SPD im Dachauer Kreistag und im Marktgemeinderat von Indersdorf. Bei der vergangenen Kommunalwahl wollte er dort Bürgermeister werden, scheiterte aber an Franz Obesser (CSU). Böck ist seitdem Zweiter Bürgermeister der Marktgemeinde.
Böck beschreibt den Zusammenschluss der Ortsvereine als eine Art Schlüsselerlebnis bei dem Entschluss, sich als SPD-Kreischef zu bewerben. Er habe versucht, aus jedem Ortsverein einen Genossen zu überzeugen, im Vorstand des neuen Verbandes Verantwortung zu übernehmen. Das sei geglückt und habe gezeigt, dass er die Leute motivieren könne. "Das gab mir noch einmal den Kick", sagt Böck. Güll sagt, Böck könne die Leute ansprechen. "Das ist schon ein Pfund."
Die Spitze der SPD im Landkreis Dachau hat lange geheim gehalten, wer in Martin Gülls Fußstapfen treten soll. Der 65-jährige ehemalige Landtagsabgeordnete hatte bereits vor zwei Jahren angekündigt, nach zehn Jahren sein Amt als Kreisvorsitzender niederlegen zu wollen. Nachdem er Vorjahr den neuerlichen Einzug in den Landtag verpasst hatte, zog er sich auch aus der Kommunalpolitik zurück. Böck selbst scheut Vergleiche mit dem Bildungspolitiker Güll, der zehn Jahre im Landtag saß. Er gibt sich bescheiden. "Ich bin nur Zweiter Bürgermeister von Markt Indersdorf", sagt er. Güll habe eine ganze andere Position gehabt.