Kranzberg:Schönheitskur für den Kirchenvorplatz

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Ein Platz zum Verweilen: Um die bestehende Linde sind am Kirchenvorplatz Sitzstufen geplant, an der Kirchenmauer ist eine lange Bank vorgesehen. (Foto: Visualisierung: Büro "Raum + Zeit")

Obwohl das Projekt deutlich teurer wird als vorgesehen, will die Gemeinde die Neugestaltung des Areals endlich angehen - in Kranzberg soll ein neuer Treffpunkt entstehen.

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Umgestaltung des Kirchenvorplatzes in Kranzberg soll nun endgültig angegangen werden. Die Mehrheit im Gemeinderat sprach sich dafür aus, das gesamte Projekt in einem Zug zu verwirklichen und nicht nach und nach in Einzelmaßnahmen. Denn dann wäre die staatliche Förderung weggefallen. Doch weil die Umsetzung den Kostenrahmen sprengt, wurde im Gremium lange darüber diskutiert. Planer Tobias Nowak vom Landshuter Büro "Raum + Zeit" soll nun nach Einsparmöglichkeiten suchen.

Als Nowak den Gemeinderäten im März 2023 seinen von einer Jury prämierten Entwurf vorstellte, mochte er sich zu den voraussichtlichen Kosten nicht äußern. Inzwischen steht fest: Das Projekt wird mit 1,5 Millionen Euro in etwa doppelt so teuer wie vorgegeben. Dennoch votierte der Gemeinderat mit zwölf zu fünf Stimmen dafür, das Konzept umzusetzen. Immerhin kann die Gemeinde für alle Maßnahmen, die einer Aufwertung des Areals dienen, mit einem Zuschuss von 60 Prozent aus dem Topf der Städtebauförderung rechnen. Auch die Genehmigung für einen vorzeitigen Baubeginn ist vor Kurzem eingegangen.

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Der Entwurf von "Raum + Zeit" sieht eine einheitliche Pflasterung des gesamten Bereichs vor, um den Platz-Charakter zu betonen und der Straße ihre Dominanz zu nehmen. Mittelpunkt bleibt die Kirchwiese mit der Linde. Sitzstufen nahe der Linde und eine lange Bank vor der Kirchenmauer sollen aus dem Areal mit Kirche, Bücherei, Heimatmuseum und Kindergarten einen Aufenthaltsort machen, an dem man gerne ein wenig Zeit verbringt. Zudem wird das Kriegerdenkmal aus der Ortsmitte an die Kirchbergstraße versetzt.

Der Planer plädiert für Granitpflaster, das ist etwa 100 000 Euro teurer als Betonsteine, nach seinen Erfahrungen dafür aber langlebiger. Auch die Parkplätze waren erneut Thema im Gemeinderat. Künftig soll es nur noch vier ausgewiesene Stellplätze geben, plus zwei für Menschen mit Behinderung. Bisher gibt es zwölf Parkplätze. Neu berücksichtigt wurde im aktuellen Entwurf ein Handlauf an steilen Abschnitten des Gehwegs sowie ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte.

Der Platz vor der Kirche ist bisher wenig einladend. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Neugestaltung, über die seit mehr als 20 Jahren diskutiert wird, fällt in eine Zeit knapper Kassen. In Kranzberg stehen noch andere größere Projekte an, wie die Erweiterung der Schule für die Ganztagsbetreuung, der Hochwasserschutz sowie der Neubau des Leichenhauses. Das bestehende sei in die Jahre gekommen und nicht mehr auf dem aktuellen Stand, sagt Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG). Da dies eine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei, gebe es dafür keine staatlichen Zuschüsse.

Trotz dieser notwendigen Investitionen soll auch der Kirchenvorplatz endlich einladender werden. Jetzt geht es in die Ausführungsplanung, dabei soll der Planer ausloten, wo noch gespart werden könnte. Im Mai soll die Vergabe erfolgen, im Sommer werden Archäologen das Areal untersuchen. Umgesetzt werden sollen die Arbeiten zur Neugestaltung des Platzes dann zwischen Herbst 2024 und Sommer 2025.

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