Die Grünen im Kirchdorfer Gemeinderat fordern den Landkreis Freising auf, den zuletzt bundesweit bekannt gewordenen Buckelradweg im Gemeindegebiet umgehend zu begradigen. Der Radweg drohe nicht nur als "Schildbürgerstreich von Kirchdorf" in die Geschichte einzugehen, sondern sei überdies nicht barrierefrei. Entgegen öffentlicher Äußerungen des für den Bau zuständigen Landratsamts, ließen sich "sehr wohl Änderungen umsetzen", schreibt die Fraktion in einer aktuellen Mitteilung. Möglichkeiten dazu seien auf inoffiziellem Weg bereits angeboten und berechnet worden.
Schon am 26. Mai habe Kirchdorfs Bürgermeister Uwe Gerlsbeck (CSU) von Gesprächen mit dem Landkreis berichtet, "in denen der Landkreis die Mängelbehebung bereits angeboten hat und dafür Optionen ausführte - mit dem Ziel, den Radweg zu begradigen". Voraussetzung dafür sei eine Beteiligung der Gemeinde in Höhe von rund 6750 Euro gewesen.
Doch bevor der Kirchdorfer Gemeinderat darüber habe entscheiden können, habe der Landkreis in Folge der hohen medialen Aufmerksamkeit seine Angebote zurückgezogen. Es sei versucht worden, "das Vorgehen in der Öffentlichkeit als - mehr oder weniger - beabsichtigt zu vermarkten" - eine "dreiste Notausrede", kritisiert Grünen-Fraktionsvorsitzender Martin Heyne.
"Wir haben es hier mit einer absichtlichen 'Umdichtung' der Gründe für die Buckelpiste zu tun." Es sei "mehr als unglücklich", dass dieses Vorgehen nun bedeute, dass die Kirchdorfer mit dem Bauwerk die nächsten Jahrzehnte leben und es warten und pflegen müssten.
Der Landkreis Freising müsse die bereitliegenden Angebote zur Begradigung des Buckelradwegs deshalb "umgehend wieder auf den Tisch legen" und "nicht aus PR-Gründen in den Giftschrank wandern lassen".
Für die kommende Gemeinderatssitzung am Dienstag, 28. Juli, habe man daher einen Antrag eingereicht, der - sofern angenommen - Gerlsbeck dazu verpflichte, die Verhandlungen mit dem Landkreis wiederaufzunehmen.