Kinderbetreuung in Freising:Ein kleiner Aufwärtstrend

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Diese Forderung, aufgestellt bei einer Demonstration auf dem Freisinger Marienplatz, kann von der Stadt auch im neuen Kita-Jahr nicht erfüllt werden. (Foto: Johannes Simon)

Für das neue KiTa-Jahr stehen weniger Familien auf den Wartelisten der Betreuungseinrichtungen, sogar die Stadt selber mag aber nicht von einer tatsächlichen Entspannung der Lage sprechen. Das Hauptproblem bleibt der Personalmangel.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Stadt Freising hat das Anmelde-Prozedere für das Kita-Jahr 2024/25 in den Freisinger Kindertagesstätten abgeschlossen und meldet nun "einen kleinen Aufwärtstrend in der Gesamtentwicklung, ohne dass von einer tatsächlichen Entspannung gesprochen werden kann". Die Personalsituation sei "wie deutschlandweit zu beobachten schwierig", der Fachkräftemangel im Bereich des pädagogischen Personals eklatant, heißt es in einer Mitteilung der Stadt, die am Mittwoch wohl zeitgleich mit den für den 8. Mai avisierten Elternbriefen verschickt worden ist.

Bekanntlich ist die Lage bei der Kinderbetreuung in der Stadt Freising extrem angespannt, zuletzt standen etwa 680 Familien auf der Warteliste, die für das laufende Kita-Jahr 2023/24 keine Zusage bekommen hatten - und zwar nicht, weil es keine Plätze geben würde, sondern weil das Personal fehlt.

In Zahlen zeigt sich der begrenzte Aufwärtstrend bei den Kindergärten darin, dass bei - im Vergleich zum laufenden Kita-Jahr - weniger Anmeldungen gleichzeitig mehr Kinder aufgenommen werden konnten, auf der Warteliste stehen hier deshalb "nur" noch 217 Familien statt zuletzt 329, Absagen haben zehn Familien erhalten (2023/24: 17).

Bei der Betreuung der Schulkinder gab es für das neue Kita-Jahr etwas weniger Anmeldungen und fast gleich viele Aufnahmen wie 2023/24, auf der Warteliste stehen hier noch 115 Familien (131), sieben haben zudem eine Absage erhalten (zuletzt 0). Insgesamt 198 Kinder unter drei Jahren haben ebenfalls noch keinen Platz erhalten und stehen auf den entsprechenden Wartelisten (224), 14 Familien haben hier eine Absage bekommen (3).

Die Hoffnung ruht auf frisch ausgebildetem Personal

Bei der Stadt hofft man nun auf die zehn pädagogischen Fach- und Ergänzungskräfte, die im September ihre Ausbildung abschließen werden: Sofern von ihnen "wie erwartet acht ihr Beschäftigungsverhältnis bei der Stadt Freising aufnehmen werden, wird sich die Personalsituation nochmals ein Stück verbessern", heißt es in der Mitteilung. Spätestens im Oktober 2024 könnten dann weitere Kinder aus den Wartelisten nachträglich in geeignete Einrichtungen aufgenommen werden.

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