Haag an der Amper:Einheimischenmodell kommt voran

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Erschließung des neuen Baugebiets an der Graf-Lodron -Straße hat begonnen.

Von Katharina Aurich, Haag

Noch sind es große, leere Flächen, aber im kommenden Jahr wird es sowohl auf dem Gelände an der Graf-Lodron-Straße mit der Erschließung des neuen Baugebiets vorangehen als auch die Pläne für die Gestaltung des großen Bereichs neben dem Biergarten in der Haager Ortsmitte konkreter werden. Bürgermeister Anton Geier informierte darüber kürzlich während der Bürgerversammlung rund 50 Zuhörer über beide Vorhaben.

Insgesamt 20 Baugrundstücke soll das Gebiet umfassen, davon vergibt die Gemeinde zehn, die anderen ein privater Eigentümer. In der nächsten Gemeinderatssitzung will sich das Gremium mit den Vergaberichtlinien im Rahmen eines Einheimischenmodells befassen.

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Das neue Baugebiet hatte die Gemeinde seit Jahren vor besondere Herausforderungen gestellt, denn unter dem Oberboden befindet sich eine nasse Torfschicht. Wenn der Grundwasserspiegel abgesenkt würde, um die Torfschicht auszutrocknen, um einen stabilen Untergrund zu erhalten, bestünde die Gefahr, dass Häuser in der Nachbarschaft absinken, sagte Bürgermeister Geier. Daher habe man nun ein schonendes Verfahren gewählt, um im ersten Bauabschnitt die neue Straße durch das Baugebiet zu errichten. Sie soll nach dem Haager Kunstmaler Max Schneidt, der von 1858 bis 1938 lebte, benannt werden.

Der Oberboden für die Erschließungsstraße wurde abgetragen

Vor Ort sieht man schon die ersten Bauarbeiten. Der Oberboden wurde abgetragen und als Aufbau für die Straße Kalkbruchstein eingebracht. Darüber kommt eine Geotextilfolie, Kalkkies und schließlich eine Asphaltdecke. Die Straße sei dann für Baufahrzeuge befahrbar, werde sich aber vermutlich später während der Baumaßnahmen für die Häuser noch absenken, sodass sie erst endgültig fertiggestellt werden könne, wenn die neuen Gebäude stünden, sagt Geier.

Schon seit Längerem diskutiert der Gemeinderat über die Notwendigkeit, im Ort eine Einrichtung für ältere Menschen mit Pflegemöglichkeit, aber auch sozialer Anbindung zu errichten. Vorgesehen ist dafür das Grundstück neben dem Biergarten Schlossallee, dass sich zu einem Drittel im Besitz der Gemeinde befindet, zwei Drittel sind in Privatbesitz. Inzwischen wurde die Fläche für eine Bebauung vorbereitet und Bäume gefällt. Dafür hatte die Gemeinde ein artenschutzrechtliches Gutachten eingeholt, wie der Rathauschef berichtete und insgesamt bereits 955.000 Euro in die Erschließung der Fläche investiert.

Zunächst hatte ein Investor Pläne für ein Pflegeheim mit beinahe hundert Plätzen vorgelegt, dieser ist inzwischen jedoch wieder abgesprungen, sodass die Gemeinde neu planen muss. Jetzt ist daran gedacht, ein Gebäude mit zwei Wohngruppen für jeweils zwölf ältere Menschen zu bauen, diese könnten dann Pflegedienste und Mahlzeiten dazuholen. Auch eine Tagespflegestelle soll errichtet werden. Die Gemeinderäte hatten ein solches Projekt kürzlich besichtigt, das sei eine gute Sache, befand der Rathauschef. Im neuen Jahr wird es dann darum gehen, wer das Gebäude baut und was auf der übrigen Fläche entsteht.

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