Günstige Mieten:Bunt und lebenswert

Lesezeit: 2 min

Die Marktgemeinde Au wird als Wohnort immer beliebter. Gleichzeitig hat sich dort eine multikulturelle Gesellschaft entwickelt

Von Peter Becker, Au

Es geht aufwärts mit der Marktgemeinde Au. Diesen Eindruck vermittelte Bürgermeister Karl Ecker (FWG) in seinem Vortrag während der Bürgerversammlung. Abzulesen ist dies allein schon an den Einwohnerzahlen. Diese kletterte im Zeitraum von Ende Juni 2014 bis Ende Juni 2015 von 6042 auf 6099 Einwohner. 701 davon sind ausländischer Herkunft. In der Marktgemeinde hat sich eine multikulturelle Gesellschaft zusammengefunden. Überraschend hoch ist der Anteil von Menschen rumänischer Herkunft (107), gefolgt von Polen (74), Ungarn (79) und Bulgaren (58). Au beherbergt derzeit 75 Flüchtlinge. Die meisten davon kommen aus Nigeria (29), Afghanistan (20) und Syrien (11).

Ecker lobte den Helferkreis, der sich engagiert um die Betreuung der Flüchtlinge kümmert. Angekündigt ist im Übrigen eine stationäre Einrichtung der Caritas für 18 unbegleitete Flüchtlinge. Die Unterkunft wird voraussichtlich an der Oberen Hauptstraße entstehen. Gedacht ist, die Einrichtung nicht nur für junge Flüchtlinge bereit zu halten, sondern auch für deutsche Jugendliche.

Die Finanzlage bezeichnete Ecker als "gut". Der aktuelle Schuldenstand beträgt derzeit 1,06 Millionen Euro. Zum Ende des Jahres 2016 soll er auf 1,01 Millionen sinken. 300 000 Euro Verpflichtungen, die noch aus dem Bau der Hopfenlandhalle bestehen, "wollen wir wegputzen", kündigte Ecker an. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer betragen 2015 etwa 2,156 Millionen Euro, was eine leichte Zunahme im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Damit das so bleibt, will die Marktgemeinde das neue Gewerbegebiet "Au-West II" ausweisen. Mit der Genehmigung und dem Beginn der Erschließung rechnet Ecker für das Frühjahr 2016.

Seit die Bundesstraße 301 nicht mehr durch den Ort verläuft, wird dessen Zentrum als Wohngebiet wieder attraktiver. Derzeit bestehe eine große Nachfrage nach Wohnraum, stellte Ecker fest. Bedingt ist der Boom durch die steigenden Mieten und Grundstückspreise im Landkreis-Süden. Au profitiere durch seine gute Infrastruktur, sagte Ecker. Und sollte sich die Idee von einem Expressbus von Mainburg zum Freisinger Bahnhof verwirklichen lassen, gewänne diese noch an Attraktivität. Im Frühjahr 2016 will die Marktgemeinde ein von der Größe her überschaubares neues Baugebiet ausweisen. Es soll im Bereich der Freisinger Straße, des Nandlstädter Wegs und der Moosburger Straße liegen. Das wäre im Osten der Marktgemeinde, "dem einzigen Bereich, in dem wir uns noch weiter ausweiten können", stellte Ecker fest.

Bauarbeiten zur Instandhaltung der Ortsstraßen sind ein Dauerbrenner in Au. Im kommenden Jahr investiert die Marktgemeinde 2,6 Millionen Euro in deren Unterhalt. Der Löwenanteil von 700 000 Euro geht dabei an die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Osseltshausen und Neuhub. Was die Neugestaltung des Ortskerns anbelangt, muss sich der Marktgemeinderat darüber klar werden, mit welchem Architektenbüro er das Projekt umsetzen will. "Wichtig ist, dass auf uns alle, allen voran die Anlieger, der Funke für diese Erneuerung überspringt", betonte Ecker.

Schon jetzt ist laut dem Auer Bürgermeister abzusehen, dass der Umbau der einstigen Mittelschule zur Realschule nicht bis zum Beginn des neuen Schuljahres abgeschlossen sein werde. Trotzdem starte deren Betrieb zum Herbst 2016 mit einer noch nicht festgelegten Zwischenlösung.

© SZ vom 24.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: