Gearbeitet wird auch nachts:Baustellen-Lärm nervt Anwohner

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Der Baulärm auf dem ehemaligen Avon-Gelände bringt so manchen Nachbarn auf die Palme, die Stimmung ist gereizt. (Foto: Marco Einfeldt)

Nachbar des Gewerbeparks "Nova Neufahrn" beantragt einstweilige Verfügung, die Gemeinde will die Wogen glätten.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Im Gewerbepark "Nova Neufahrn" beginnen an diesem Donnerstag Betonarbeiten in einer der neu errichteten Hallen - und von den Anwohnern Am Hart wird das teils kritisch beobachtet. Denn die zuständige Firma ist dort bis in die Nacht hinein tätig. Zwar hat sie dafür vom Landratsamt eine Zustimmung bekommen. Ein Nachbar will das aber nicht hinnehmen und hat sogar eine einstweilige Verfügung beantragt. Unterdessen bemüht man sich im Rathaus, die Wogen zu glätten. Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) hat die Anwohner für Donnerstagabend zu einem Gespräch eingeladen, Beginn ist um 18 Uhr im Rathaus-Sitzungssaal. Auch Vertreter der Baufirma und der Beos AG, die den Gewerbepark entwickelt, werden daran teilnehmen.

Den Wunsch nach einem solchen Gespräch mit den Verantwortlichen hätten die rund 30 Anwohner an ihn herangetragen, als sie am Montag ins Rathaus gekommen seien, berichtet Heilmeier. Bei dem neuerlichen Treffen soll das umstrittene Vorhaben "differenziert dargestellt" werden. Denn anders als von manchen befürchtet, gehe es "nicht um Belastungen die ganze Nacht" hindurch. "Ich weiß auch von Anwohnern, die das gelassen sehen und als normale Belastung betrachten", erzählt der Rathauschef.

Die Betonarbeiten werden an diesem Donnerstag in der Früh - die Ruhezeit dauert bis sieben Uhr - von einem Subunternehmer in Angriff genommen. Es handelt sich dabei um ein "sensibles Gewerk", erklärt Daniel Fielitz von der Beos AG. Denn bevor der Beton "anzieht", muss er gleich in einem Zug geglättet werden, damit es nicht zu Rissen oder ähnlichen Qualitätsmängeln kommt. Bis 20 Uhr sei das nicht machbar. Deshalb habe man beim Landratsamt eine Ausnahmeregelung beantragt und bekommen. Entsprechend den Auflagen würden nun alle Öffnungen der Halle während der Arbeiten geschlossen sein, versichert Fielitz.

Größere Belastungen für die Anwohner Am Hart seien auch deshalb nicht zu erwarten, weil sich die Halle am anderen Ende des Geländes befinde. Das Geräusch, das beim Glätten entstehe, sei vergleichbar mit dem eines Rasenmähers, so Fielitz. Mit den Lärmbelastungen während der Abbrucharbeiten, als es ebenfalls Anwohnerklagen gegeben hatte, sei das "überhaupt nicht vergleichbar". Der Projektleiter geht davon aus, dass die Arbeiten nicht bis zum Morgen dauern werden, sondern "weit vorher" beendet werden können. Den Antrag auf einstweilige Verfügung will Fielitz nicht kommentieren. Er betont, dass man eine Baugenehmigung habe, sich an alle "rechtlichen Gegebenheiten" halte und keinesfalls die Nachbarn ärgern wolle. Es werde nur das gemacht, was "aus dem Bauprozess heraus erforderlich" sei, Belastungen würden "auf ein Minimum begrenzt".

Im Landratsamt fand man die Darlegungen des Unternehmens plausibel. Dass der Beton sofort geglättet werden müsse, sei nachvollziehbar, sagt Robert Stangl von der Pressestelle. Daher habe man eine Duldung ausgesprochen - für die kommende Nacht sowie für Montag bis Mittwoch. Nach Informationen Stangls sollen die Arbeiten möglichst bis ein Uhr früh abgeschlossen sein, aber "das hängt auch von der Witterung ab".

© SZ vom 01.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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