Ein wenig eng wird es heuer beim "Tag des Bieres" am Donnerstag, 27. April, werden. Ursache dafür ist die Verlegung der Hauptstraße Richtung Marienplatz, quasi der Auftakt der Sanierung des Asamgebäudes. Geplant ist dieser Eingriff bereits für den 18. April, sofern das Wetter mitspielt. Die Gemütlichkeit des Festes, das an den Erlass des Reinheitsgebots vom 23. April 1516 erinnert, soll darunter natürlich so wenig wie möglich leiden. Doch eines kündigte Erich Stenzel vom Freisinger Ordnungsamt während eines Pressegesprächs am Montag im Rathaus schon mal an: "Das Fasslrollen fällt in diesem Jahr aus." Für das bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht genügend Platz. Und die Gaudi beim "Tag des Bieres" wird sich wohl überwiegend im nördlichen Teil des Marienplatzes abspielen.
Das Prominentenbier stammt von Weihbischof Bernhard Haßlberger. Es ist nach seiner Rezeptur am 25. März während des Brauererlebnistags der Studienfakultät Brau- und Lebensmitteltechnologie des Wissenschaftszentrums Weihenstephan (WZW) der TU München entstanden. Die fachkundige Anleitung dazu steuerte Werner Back, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Brau- und Getränketechnologie, bei. Nach sorgsamer Lagerung wird dieses Fass am 27. April angezapft und gebührend getestet. Weihbischof Haßlberger bekommt dazu noch eigens einen Anzapfkurs. "Es handelt sich um ein bernsteinfarbenes Weißbier", verriet Matthias Ebner von der Studienfakultät Brau- und Lebensmitteltechnologie am WZW. Es ist das erste obergärige Bier, das ein "Prominenter" für den "Tag des Bieres" angesetzt hat. "Der Sud ist gut verlaufen", sagte Ebner. Wahrscheinlich sei Weihbischof Haßlberger der erste Geistliche auf dem Domberg seit 200 Jahren, der mal wieder selbst ein Bier gebraut habe.
Der Herold zieht hoch zu Pferde und in Begleitung der Hopfen- und Bierköniginnen zum Marienplatz
Auftakt des Festes, das die Stadt Freising gemeinsam mit der Staatsbrauerei Weihenstephan und dem Hofbrauhaus Freising ausrichtet, ist um 15.45 Uhr. Dann zieht "Herold" Alexander Nadler hoch zu Pferde in Begleitung der Hopfen- und Bierköniginnen von der Unteren Hauptstraße zum Marienplatz. Dort verliest er vor dem Anzapfen das Reinheitsgebot. Bei schönem Wetter soll die Feier auf dem Marienplatz bis 21 Uhr dauern. Das Glas Bier kostet 2,50 Euro, die Hälfte davon kommt der Freisinger Bürgerstiftung zugute.
Dass die Besucher auf dem Marienplatz keinen Hunger leiden müssen, dafür sorgen wieder die Freisinger Hobbyköche und die Arbeitsgemeinschaft Freisinger Wirte. Peter Wondra sagte, dass es wieder Schmalz- und Leberwurstbrote geben werde. Die seien im vergangenen Jahr sehr gut angenommen worden. "Die Nachfrage war gewaltig", stellte Wondra fest, der sich darüber freut, "etwas für den kleinen Geldbeutel anbieten zu können".
Für OB Eschenbacher ist es eines der schönsten Feste in Freising
Vielleicht fällt den Veranstaltern zusätzlich zum Masskrugschieben noch der eine oder andere lustige Wettbewerb ein. "Wir suchen noch nach Alternativen", sagte Stenzel. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher ist sich jetzt schon sicher: "Das wird ein tolles Fest." Für ihn ist es eines der schönsten in Freising. "Ich freue mich drauf", versicherte er. Stattfinden wird der "Tag des Bieres" aber nur bei schönem Wetter. Unabhängig davon beginnt um 15 Uhr eine Führung "Auf den Spuren alter Freisinger Braustätten". Treffpunkt und Ticketverkauf ist an der Touristinformation, Rindermarkt 20.
Für die musikalische Unterhaltung sorgt am Nachmittag die Stadtkapelle. Von 18 Uhr an spielen "Bernie & Konsorten" auf.