Freisinger Köpfe:Von Eching in die Welt

Joachim Enßlin hat lokal wie auch international Spuren hinterlassen

20 Jahre lang ist Joachim Enßlin für die SPD Bürgermeister von Eching gewesen und hat die Entwicklung der Gemeinde von 1972 bis 1992 geprägt. Äußerst positiv, wie man es allgemein sieht, viele Vorzeigeprojekte sind in der Zeit entstanden: Das Bürgerhaus, das Alten- und Service-Zentrum, das noch heute als vorbildlich gilt, das Freizeitgelände mit seinem Grüngürtel, das Echinger Wohnungsbaumodell und vieles andere. Sogar den Beinamen "grüner Jochen" hat man ihm gegeben, weil er der erste bayerische Bürgermeister war, der die Umweltmedaille des Freistaats erhalten hat.

Angetreten hat der gebürtige Münchner und Regierungsrat im Bayerischen Innenministerium das Amt als 29-Jähriger, sein Slogan, erinnert er sich lächelnd, war "den Fachmann in's Rathaus". Nach 20 Jahren trieb es ihn zu neuen Ufern, das Angebot, Geschäftsführer der Messe München zu werden, kam da gerade recht. "Daran hat mich das Internationale gereizt", erinnert er sich. Über 70 Auslandsvertretungen hat er gesteuert, Messen entwickelt. Allein in China wurden zwei Tochtergesellschaften gegründet. Nach zehn Jahren kam ein neues Angebot: "Ich bin gefragt worden, ob ich nicht der Berater des Präsidenten von Madagaskar werden will." Er wollte, und so wurde sein Leben noch internationaler.

Als er nach fünf Jahren zurück nach Eching kam, legte Joachim Enßlin die Hände nicht in den Schoß. Er arbeitete weiter im Echinger Arbeitskreis Entwicklungshilfe mit und machte zuletzt von sich reden, als er eine Popularklage gegen den Freistaat einreichte, wegen der horrenden Mieten für anerkannte Flüchtlinge. Und bei der Suche nach dem neuen Echinger Bürgermeister Sebastian Thaler war er auch nicht unbeteiligt.

© SZ vom 22.10.2018 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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