Freisinger Köpfe:Michael Prill beißt sich durch

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Der Ringer lässt sich durch Misserfolge nicht beirren

(Foto: Marco Einfeldt)

Das Interesse am Ringen ist Michael Prill, 27, quasi in die Wiege gelegt worden. Schon sein Vater betrieb den Sport als Bub in München. Dennoch war es keinesfalls selbstverständlich, dass Michael Prill beim Ringen bleiben würde. Als Junge spielte der gebürtige Erdinger, der in Hallbergmoos aufgewachsen ist und seit jeher dort wohnt, auch Fußball. "Da war ich recht gut und mit meiner Mannschaft sehr erfolgreich, beim Ringen dagegen war ich immer einer der Schlechtesten", erinnert er sich. Doch aus seinen vielen Niederlagen habe er einiges gelernt. Und als er sich als Teenager für einen Sport entscheiden musste, "weil man beides auf Dauer nicht erfolgreich betreiben kann", wählte er das Ringen. "Da habe ich auf der Matte alles selber in der Hand und bin nicht von anderen abhängig", sagt er.

Prill, der als Sechsjähriger beim SV Siegfried Hallbergmoos mit dem Ringen begonnen hatte, blieb also dabei, biss sich trotz des zunächst ausbleibenden Erfolgs durch. Er wurde später deutscher Juniorenmeister, kämpfte zunächst jahrelang in der Zweiten Männermannschaft in der Oberliga und schnupperte schließlich 2008 erstmals ins Bundesligateam des SVS rein. "Ich habe da kein Land gesehen", sagt er. Doch als er ein Jahr später erneut seine Chance bekam, lief es. Prill gewann nun Kämpfe und wurde festes Mitglied der Ersten Mannschaft.

Als der SVS dann in der Bundesliga fast nur noch mit auswärtigen Akteuren antrat und trotz großer finanzieller Belastung kein Bein mehr auf den Boden brachte, kandidierte er im 2013 als 21-Jähriger für den Vereinsvorsitz, wurde in einer Kampfabstimmung mit knapper Mehrheit gewählt. Er zog das Team in die damals viertklassige Bayernliga zurück, um mit heimischen Ringern den Neuanfang zu starten. Den Posten des Vorsitzenden hat der ledige, gelernte Bankkaufmann, der heute in der Finanzverwaltung des Abwasserzweckverbands Unterschleißheim arbeitet, bis heute inne. Prill ist aber auch noch als Ringer aktiv. Er geht neben der Arbeit drei- bis viermal die Woche ins Training, hat sich mit dem SVS nach dem Wiederaufstieg in der Bundesliga etabliert und heuer bereits zum zweiten Mal in Folge für die Meisterschafts-Playoffs qualifiziert.

© SZ vom 10.12.2018 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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