Herr über das Straßennetz

Wie ein buntes Netz spannen sich rot, grün, gelb und blau gefärbte Straßen über die Landkreiskarte. Der große Plan hängt über dem Schreibtisch von Korbinian Hobmeier, dem Chef des Landkreisbauhofs in Zolling. Die fröhlichen Farben markieren Bundes-, Staats-, Kreis- und Gemeindestraßen, für die jeweils ein anderer Straßenbaulastträger zuständig ist. Hobmeier und seine Mitarbeiter sind für die Gelben verantwortlich, 250 Kilometer Straßen, die dem Landkreis gehören. Eine ihrer Hauptaufgaben ist der Winterdienst, die Strecken sollen früh morgens, wenn der Berufsverkehr losgeht, frei von Eis und Schnee sein und es möglichst auch bleiben, selbst wenn es tagsüber schneit. Die Routen der Räum- und Streufahrzeuge sind so geplant, dass sie möglichst Kraftstoff- und zeitsparend unterwegs sind. An manchen Stellen haben Landkreis und Freistaat Straßenstücke getauscht, damit die "Räumschleifen", so der Fachbegriff, wirtschaftlich sind. Was für den Laien kompliziert aussieht, sei für die Mitarbeiter kein Problem, sagt Hobmeier. Jeder kenne die Landkreisstraßen wie seine Westentasche und wisse, wo er abbiegen oder welche Straßen er auslassen muss. Mit seinen 32 Mitarbeitern sorgt der Bauhofchef für freie Fahrt, manchmal müsse aber auch eine Straße gesperrt werden, beispielsweise wenn Äste heruntergefallen sind. Das sei für viele Autofahrer heutzutage eine kleine Katastrophe, wenn sie kurz warten oder einen Umweg in Kauf nehmen müssten, schildert Hobmeier. Aufgewachsen ist der 57-Jährige, der Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, auf einem Bauernhof in Untermarchenbach und er lebt mit seiner Frau und den beiden Töchtern immer noch in der kleinen Ortschaft, wo es meist beschaulich zugeht und man noch Zeit füreinander hat, wie Hobmeier sagt.