Wie viele Kinder es nun tatsächlich waren, denen sie schon auf die Welt geholfen hat, kann Evelin Altenbeck nicht sagen. "Irgendwann habe ich den Überblick verloren und mit dem Zählen aufgehört", sagt die Hebamme. Einige Hundert aber seien es gewesen.
Evelin Altenbeck wuchs in Moosburg auf - "und dort bin ich auch hängen geblieben", erzählt die 50-Jährige. Nach ihrer Mittleren Reife machte sie zunächst eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin. "Das war aber nicht meins." Danach begann sie eine Beamtenausbildung: "Aber auch das war nicht das Richtige." 1989 habe sie noch das Begrüßungsgeld mit ausbezahlt, erinnert sich Altenbeck. Danach aber beendete sie ihre Beamtenlaufbahn und begann mit dem "Richtigen", einer Hebammenausbildung. "Das war eigentlich schon immer mein Berufswunsch gewesen. Aber nach der Mittleren Reife war ich dafür noch zu jung. Man muss volljährig sein, um die Ausbildung zu beginnen."
1994 machte sie ihr Examen, danach arbeitete sie zunächst als Beleghebamme im Klinikum in Landshut. 15 Jahre lang unterstützte sie anschließend Frauen bei Hausgeburten. "Das war eine sehr intensive Zeit", sagt sie rückblickend.
Der Beruf der Hebamme biete "unglaublich vielfältige" Möglichkeiten - und Evelin Altenbeck schöpfte sie aus. So baute sie in Moosburg ein eigenes Geburtshaus auf, in dem Frauen in einer sehr persönlichen Atmosphäre ihr Kind zur Welt bringen konnten. Seit sie das Haus vor sieben Jahren schließen musste, führt sie gemeinsam mit einer Kollegin eine Hebammenpraxis.
Die alleinerziehende Mutter zweier halbwüchsiger Kinder engagiert sich neben ihrem Beruf aber auch noch politisch: Als junge Frau habe sie die Demonstrationen in Wackersdorf miterlebt, erzählt Altenbeck. Seitdem engagiert sie sich bei den Grünen und ist für die Partei seit mittlerweile insgesamt 21 Jahren auch im Moosburger Stadtrat vertreten.