Tourismus:Tourismusbranche arbeitet sich aus Corona-Tief heraus

Lesezeit: 2 min

Das neu eröffnete Diözesanmuseum in Freising ist ein neuer Anziehungspunkt für Touristen. (Foto: Marco Einfeldt)

Zum ersten Mal zählt der Landkreis wieder über eine Million Übernachtungen. An der Spitze liegt die Stadt Freising, gefolgt von Hallbergmoos und Eching.

Von Peter Becker, Freising

Dass Freising mit seinem Dom, dem neu eröffneten Diözesanmuseum und der Brauerei Weihenstephan Touristenmagnet Nummer eins im Landkreis ist, nimmt nicht Wunder. Mit 389 159 Übernachtungen im Jahr 2022 ist die Stadt Spitzenreiter. Auf deren 244 188 kam die Gemeinde Hallbergmoos, was aufgrund der Nähe zum Flughafen nicht weiter erstaunlich. Überraschend ist aber, dass sich die Übernachtungszahl in Eching um gut 150 Prozent gesteigert hat. 114 956 waren es im Jahr 2022. Das geht aus einer Pressekonferenz hervor, in der Tourismusreferentin Martina Mayer die neuesten Zahlen zur Entwicklung des Tourismus im Landkreis vorstellten.

Die Corona-Pandemie und der daraus resultierende Lockdown hatten zu einem massiven Einbruch der Besucherzahlen im Landkreis Freising geführt. Im Sommer des vergangenen Jahres deutete sich schon an, dass das Tief bald überwunden sein werde. Der Trend hat sich bestätigt. Martina Mayer und Landrat Helmut Petz berichteten, dass die Tourismuszahlen deutlich gestiegen sind. Die Millionen-Marke wurde wieder geknackt.

Laut Bayerischem Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung verdoppelten sich die Übernachtungszahlen in Beherbergungsbetrieben mit mehr als zehn Betten im Vergleich zum Vorjahr um 100,9 Prozent auf 1 024 640 Gästeübernachtungen. Das liegt knapp unter dem alten "Rekord" von 2019. Gezählt wurden damals 1 066 100 Übernachtungen.

Der Landkreis Freising braucht den Vergleich nicht zu scheuen

Laut Tourismusreferentin sei die Steigerungsrate bei den Gästeankünften "bemerkenswert". 584.948 Besucherinnen und Besucher hat der Landkreis im Jahr 2022 verzeichnet. Das entspreche einer Steigerung von 136,1 Prozent im Vergleich zu 2021. Damit braucht Freising den Vergleich mit vielen anderen Landkreisen in Oberbayern nicht zu scheuen. Bezirksweit stiegen die getätigten Gästeankünfte um 90,6 Prozent, die Übernachtungen um 61,6 Prozent im Vergleich zu 2021.

Parallel dazu nahm die durchschnittliche Auslastungsquote in den Übernachtungsbetrieben zu. Sie lag im vergangenen Jahr bei 38,8 Prozent (2021: 21,7 Prozent). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 1,8 Tage. Martina Mayer sagte, dass dieser Wert im Vergleich zu 2021 (2,1 Tage) leicht rückläufig sei, im Vergleich zum Spitzenjahr 2019 (1,6 Tage) leicht ansteigend.

Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Landkreis

Für die Tourismusreferentin und Landrat Petz steht fest, dass die knapp 100 Übernachtungsbetriebe mit ihren etwa 7500 Betten - gezählt wurden nur solche mit mehr als neun - ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region sind. Beide freuen sich darüber, dass sich die Tourismusbranche aus ihrem Corona-Tief herausgearbeitet hat. Der Grund: "Die Erlebnisregion Freising kann durch die zentrale Lage, die attraktiven Ausflugsziele, vielfältige Freizeitmöglichkeiten, abwechslungsreiche Rad- und Wandertouren sowie der guten Gastronomie bei unseren Gästen punkten." Sie berge noch weiteres Wachstumspotential.

Martina Mayer hebt hervor, dass der Landkreis sein Serviceangebot insbesondere für die Radfahrerinnen und Radfahrer erweitert hat. "Neben der überarbeiteten Fahrradkarte, die einen ersten Überblick liefert, haben wir fast 20 Radtouren in der Region Freising digitalisiert", weiß die Tourismusreferentin. Damit verbunden sind Informationen über Sehenswürdigkeiten, Einkehrtipps, Höhenprofil und Wegbeschaffenheit. Die Radtouren sind auf der touristischen Website www.tourismus-kreis-freising.de oder im Tourenportal outdooractive integriert. Am 1. Mai startet überdies wieder der Freizeitbus, der jetzt auch an der Hauptstraße in Au hält. Er ist wegen der Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern im Anhänger sehr beliebt.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusEisdiele "Garda" in Freising
:"Der Frühling ist für uns Eismacher die beste Jahreszeit"

Aus dem Tal der Eismacher in den Dolomiten zogen im 20. Jahrhundert Tausende Italiener auf die andere Seite der Alpen, wo sie die ersten Eisdielen eröffneten. Auch Diego Campo kam nach Freising - und nach langem Hin und Her beschloss er: zu bleiben.

Von Francesca Polistina und Marco Einfeldt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: