Vielerorts sind sie schon zu finden, die ersten weihnachtlich geschmückten Häuser und Vorgärten. Im Mittleren Graben können Passanten derzeit etwas ganz Besonderes erblicken: Im Fensterrahmen an Korbinian Schwinds Hauswand sitzt Sankt Martin auf seinem Ross und reicht einem Bedürftigen eine Hälfte seines Umhangs.
Schwind, der als Mesner für die Pfarrkirche Sankt Georg zuständig ist, gestaltete in diesem Jahr erstmals die Mantelteilung hinter der beleuchteten Fensterscheibe. "Heuer ist ja der Martinszug ausgefallen, aber die Kinder sollten trotzdem was zum Schauen haben." Noch für einige Tage sind die drei Figuren samt eigens kreierter Kulisse und Gewändern zu bestaunen, danach zieht mit einer restaurierten Krippe auch in Schwinds Fenster die Vorweihnachtszeit ein. Die Leidenschaft für das Krippenbauen habe er quasi von seinem Vater Walter "ererbt", sagt Korbinian Schwind: "Ich habe schon als Junge beim Basteln im Heimkeller und Aufstellen der Krippen geholfen." Nun gestalte er ganzjährig selber die Krippe in Sankt Georg - und sein eigener Sohn helfe ihm auch manchmal schon dabei. Besonders fasziniere Schwind am Krippenbauen das "Eintauchen in eine andere Welt", denn im Gegensatz zur alltäglichen Hektik würden die von ihm kreierten Szenerien eine "Momentan-Welt" darstellen, in der genügend Zeit zum Schauen und Entdecken bleibt. In den Vorjahren ließ Schwind die biblischen Geschichten schon einmal in Meister Eders Werkstatt spielen. Besucher dürfen gespannt sein, wie die weihnachtlichen Krippenszenen in Sankt Georg aussehen werden, denn die finale Planung entsteht bei Korbinian Schwind stets spontan.