Aktionswoche zur Verkehrssicherheit:Polizei zieht positive Bilanz

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Solche Messgeräte sind künftig auch in Lengdorf öfters zu sehen. (Foto: Johannes Simon)

Umfangreiche Kontrollen in allen Bereichen sollen langfristig das Gefahrenbewusstsein der Verkehrsteilnehmer schärfen. Beamte nehmen auch "Elterntaxis" ins Visier.

Von Kerstin Vogel, Freising

Ob im Auto, auf dem Rad oder als Fahrgast im Bus: Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Freising mussten in der zweiten Maiwoche deutlich öfter mit Polizeikontrollen rechnen als sonst üblich. Die Freisinger Polizei hatte im Verkehrssicherheitsprogramm "Bayern Mobil" eine Sonderaktion durchgeführt, mit dem Ziel, die Unfallzahlen zu senken. Die Bilanz fällt durchaus positiv aus. Um aber in der Bevölkerung wieder ein etwas gesteigertes Gefahrenbewusstsein schaffen zu können, sei es notwendig, Aktionen wie diese regelmäßig zu wiederholen, heißt es in einer Mitteilung der Polizei zu dem Sondereinsatz, der von der Bereitschaftspolizei unterstützt wurde.

Geschwindigkeitsmessungen, Schulwegüberwachung, Kontrollen von Zweiradfahrern und Schwerlastverkehr, Überwachung der Gurtanlegepflicht und des Handybenutzungsverbots sowie Alkohol- und Drogenkontrollen standen in der Aktionswoche auf dem Programm, daneben wurden "verkehrserzieherische Gespräche" mit gefährdeten Risikogruppen, etwa Radfahrenden, geführt. Als Kernaufgabe im Stadtgebiet war die Sicherheit auf Schulwegen, für Fußgänger und beim Radfahren definiert worden.

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Nicht zuletzt wurde auch das Verhalten von "Elterntaxis" vor der Steinparkschule und der Realschule Gute Änger genauer betrachtet, um das wilde Parken dort in den Griff zu bekommen und auf die "Kiss & Go"-Zonen hinzuweisen, wie es im Bericht der Polizei heißt. In vier Fällen kassierten Eltern Anzeigen wegen einer Ordnungswidrigkeit oder eine gebührenpflichtige Verwarnung, weil die Kinder die Schulranzen während der Fahrt auf dem Rücken hatten, nicht angegurtet waren oder keinen Kindersitz hatten. In einem Fall saßen sogar zwei Kinder auf dem Beifahrersitz, wie die Polizei schreibt. Fünf Eltern wurden wegen Falschparkens verwarnt.

Aber auch der ÖPNV stand im Fokus. Beamtinnen und Beamte begleiteten die Stadtbusse und nahmen nicht nur das richtige Verhalten der Fahrgäste, sondern auch das der Busfahrer und vor allem der Autofahrer an einer Bushaltestelle genauer unter die Lupe. Insbesondere vor der Realschule Gute Änger mussten wieder einige Eltern auf das richtige Verhalten an Bushaltestellen und den Fahrradschutzstreifen hingewiesen werden.

Auf der beliebten Motorradstrecke FS 8 zwischen Freising und Wippenhausen wurden an dem Wochenende im Aktionszeitraum verstärkt Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen. Dabei wurden 75 Autos und 19 Motorräder kontrolliert. Neun Fahrer mussten auf Grund überhöhter Geschwindigkeit verwarnt werden, sechs andere erhielten Ordnungswidrigkeitenanzeigen mit Punkten in Flensburg.

Unfallschwerpunkt ebenfalls im Fokus

Mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Dachau wurde außerdem an einem Vormittag auf der B 13 nördlich von Hohenkammer das Überholverbot überwacht. Dort hatte es 2022 wegen gefährlicher Überholmanöver einen tödlichen und einen weiteren schweren Unfall gegeben. Bei 13 kontrollierten Fahrzeugen mussten tatsächlich drei Fahrer wegen eines Verstoßes gegen das Überholverbot und ein weiterer wegen des Überholens an einer unübersichtlichen Stelle angezeigt werden.

Nachts wurde in der Aktionswoche durch fachkundige Beamte das Augenmerk dann noch auf Tuning- und Drogenkontrollen gelegt. Dabei wurden 36 Autos und ein Motorrad kontrolliert. Zwei Fahrer hatten unerlaubte Tuningumbauten an ihren Fahrzeugen durchgeführt, einer hielt sein Handy während der Fahrt in der Hand und ein weiterer wurde mit Atemalkohol erwischt. Unter weiteren 75 Autofahrern wurden bei Kontrollen drei Alkohol-Sünder geschnappt.

Bei der zeitgleich stattfindenden europaweiten Kontrollwoche "Truck & Bus 2023" wurden von den Freisinger Beamten schließlich 48 Lastwagen- und Buskontrollen vorgenommen. Gezielt wurden Fahrer von Kleintransportern und Paketlieferdiensten überprüft - und am Ende 19 Anzeigen nach dem Fahrpersonalgesetz erstattet. Sechs Fahrer waren nicht angeschnallt, zwei telefonierten bei der Fahrt mit dem Handy - und in einem Fall fanden sich auf der Ladefläche ein Kleinkraftrad und ein E-Scooter - beide gestohlen.

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