Bauen in Freising:Neustift soll seinen Charakter behalten

Lesezeit: 2 min

Auf der freien Fläche zwischen Hermannstraße und Hochackerstraße im Freisinger Stadtteil Neustift soll ein neues Wohnquartier entstehen. (Foto: Johannes Simon)

Vor der Abstimmung über die Bebauung eines ehemaligen Erdbeerfelds appelliert eine Anwohnerinitiative noch einmal an die Freisinger Stadträte, die Planung abzuspecken.

Von Peter Becker, Freising

Spannend wird es am Mittwoch, 27. Juli, für die Gegnerinnen und Gegner des Bebauungsplans "Neustifter Feld". Der Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt des Freisinger Stadtrats fasst in dieser Sitzung einen Aufstellungsbeschluss zu dem einstigen Erdbeerfeld im Herzen Neustifts. Über 800 Bürgerinnen und Bürger hatten sich laut den Sprechern einer Anwohnerinitiative gegen diese in ihren Augen überzogene Planung und für eine maßvolle Bebauung ausgesprochen. Sie solle dem benachbarten Umfeld in diesem Teil Neustifts entsprechen. In einem Schreiben im Vorfeld der Ausschusssitzung weist die Initiative darauf hin, dass die aktuelle Planung in zentralen Punkten immer noch von der Neustifter Bevölkerung abgelehnt werde.

Die Beschwerdeführer klagen, dass die Pläne zur Bebauung nur geringfügig und unzureichend reduziert worden seien. "Im Gegenteil umfasst die aktuelle Planung sogar eine höhere Geschossflächenzahl für das Areal", heißt es in dem Schreiben. Zu Aspekten wie der Verkehrserschließung und der Belastung im weiteren Umfeld Neustifts habe die Stadt bislang keine konkreten Lösungen präsentiert.

Die Forderungen sind unzureichend umgesetzt worden

Die Initiative kommt deshalb zu dem Schluss, dass die Forderungen bislang nur unzureichend umgesetzt worden seien. Als Beispiele führen die Kritiker und Kritikerinnen an, dass es noch keine durchgreifende Reduzierung des Gesamtbauvolumens für das Areal gebe. Die Anzahl der geplanten Plätze in der Tiefgarage sei offenbar nicht erhöht, deren Zufahrt nicht wie gewünscht verändert worden. Verkehrstechnische Maßnahmen seien lediglich für angrenzende Straßen als Option dargestellt worden. Für den weiteren Bereich von Neustift, wie etwa für Landshuter Straße, Alte Poststraße, Wendelin- und Asamstraße, fehlten sie.

Im Vorfeld der Abstimmung im Ausschuss weist die Initiative deshalb noch einmal auf die Forderungen der Neustifter Bürgerschaft nach einer maßvollen Planung hin, die den Charakter Neustifts erhält. Die Geschossflächenzahl der Bebauung solle wie in der Nachbarschaft bei maximal 0,65 liegen. Die jeweilige Höhe der Gebäude solle auf maximal drei Geschosse begrenzt sein. Es müsse der reguläre Stellplatzschlüssel der Stadt Freising angewendet werden. Die Initiative wünscht, die Zufahrten zu oberirdischen Stellplätze und der Tiefgarage gleichmäßig über alle angrenzenden Straßen zu verteilen. Neustift sollte ein großräumiges Verkehrskonzept erhalten, das neue Belastungen und zusätzlichen Verkehrslärm vermeidet.

Die Anwohnerschaft formuliert Minimalziele

Die Minimalziele der Anwohnerschaft bestehen in der Reduzierung der Bauhöhe sämtlicher Gebäude an der Hermannstraße auf maximal drei Geschosse. Selbiges gilt für das nordwestlichste Haus an der Hochackerstraße. Die westliche Zufahrt zur Tiefgarage müsse verändert werden. Auf ein Gebäude im Inneren des Areals müsse zu Gunsten eines Grünzugs verzichtet werden. Dieser solle als Ausgleich für Anwohner der Hermannstraße dienen und eine Sichtverbindung nach Norden hin schaffen. Ein konkretes Konzept zur Steuerung des Verkehrsflusses müsse vorgelegt werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: