Straßenverkehr:Für Dauerparker brechen schlechte Zeiten an

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Parkende Autos an der Alten Poststraße ärgern die Anwohner. (Foto: Johannes Simon)

Die Stadt Freising reagiert auf Beschwerden von Neustifter Bürgern. Sie arbeitet weiter an einem Konzept für die Bewirtschaftung des Parkraums in diesem Stadtteil.

Von Peter Becker, Freising

Zugeparkte Straßen und zunehmender Autoverkehr erregen seit Längerem die Gemüter im Freisinger Stadtteil Neustift. Die künftige Nachbarschaft des geplanten Wohnquartiers auf dem ehemaligen Erdbeerfeld hat die Stadtverwaltung mehrmals darauf hingewiesen, dass in den engen Straßen rund um das Neustifter Feld schon heute ein hoher Parkdruck durch Fremdparker herrsche. Dieser werde durch den zu erwartenden Zuzug verstärkt, lautet einer der Einwände der Anwohnerinnen und Anwohner gegen die Bebauung. Die Verwaltung der Stadt hat dieses Argument zum Anlass genommen, ein Parkraumbewirtschaftungskonzept für Neustift erarbeiten zu lassen. Das nahm der Planungsausschuss des Stadtrats am Mittwoch zur Kenntnis. Wird dies so umgesetzt, brechen schlechte Zeiten für Dauerparker an.

Der Stadtrat hat bereits 2021 ein Bewirtschaftungskonzept für Parkplätze beschlossen und einzelne Stadtteile genauer betrachtet. Ein aktuelles Ergebnis, das auf der Zählung des ruhenden Verkehrs beruht, hat die damaligen Ergebnisse bestätigt und verfeinert. Demnach gibt es im Norden des Stadtviertels mit Ausnahme der Werdenfelser Straße genügend Parkraum. Besonders hoch sind bereits jetzt die Belastungen auf Heinbogen-, Hochacker- und Hermannstraße, also in unmittelbarer Nähe zum neuen Baugebiet. Kaum Parkplätze gibt es auch in Bereichen der Alten Poststraße und der Wiesenthalstraße. Die Fahrzeuge sind dort länger abgestellt, was auf Dauerparker schließen lässt, deren Arbeitsplatz sich in der Nähe befindet.

Um für geordnete Zustände auf belasteten Straßen zu sorgen, bietet das Planungsbüro verschiedene Lösungen an. Zum einen, dass Parken nur auf markierten Stellen möglich ist. Deren Abstände sollten so bemessen sein, dass das Abstellen von Wohnmobilen oder Lastwagen verhindert wird. Es gibt die Möglichkeit des Bewohnerparkens, das an Bedingungen geknüpft ist. So ein Parkausweis gilt für drei Jahre und kostet insgesamt 85 Euro. Zu wenig, findet Robert Weller (FW). Er fordert, mit dem Preis sollte man deutlich nach oben gehen. Ein Grund: Manche Garagen seien voller Gerümpel und die Autos stünden auf der Straße.

Möglich sind auch Mischformen, die den Anwohnerinnen und Anwohnern mithilfe eines Parkausweises das Abstellen ihres Autos erlauben, Fremdparkern ohne Legitimation aber nur für einen gewissen Zeitraum. Etwa werktags von 8 bis 18 Uhr, oder befristet auf zwei Stunden, mit oder ohne Gebühr.

Im nächsten Schritt soll ein Bürgerdialog folgen, in dessen Verlauf den Neustifterinnen und Neustiftern das Konzept erläutert und dann neu angepasst wird. Das sollen möglichst vorab schon Stadträtinnen und Stadträte kommunizieren, die in Neustift wohnen. Um Missverständnissen vorzubeugen, hieß es. Denn die Stadt wolle sich mit dem Einführen eines Bewohnerparkens keine neue Geldquelle verschaffen, sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM).

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