Mehrgenerationenwohnen in Lerchenfeld:Das Abbild eines Dorfes

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In einer kleinen Feierstunde ist das Mehrgenerationen-Wohnen an der Katharina-Mair-Straße in Freising mit Staatsminister Florian Herrmann (vorne) offiziell eingeweiht worden. (Foto: Johannes Simon)

Das 30 Millionen Euro teure Wohnbauprojekt der Stadt Freising an der Katharina-Mair-Straße ist jetzt offiziell eingeweiht worden, etwas daraus machen müssen nun die Menschen, die in den 115 Wohnungen leben.

Von Kerstin Vogel, Freising

So prominent ist wohl selten eine Tischtennisplatte zum ersten Mal bespielt worden: Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und der ebenfalls in der Domstadt lebende Staatsminister Florian Herrmann (CSU) haben sich am Donnerstagnachmittag an der Katharina-Mair-Straße in Lerchenfeld ein kleines Match geliefert - und dabei nicht nur die gestiftete Platte, sondern auch die neue Wohnanlage offiziell eingeweiht, deren 115 neue Wohnungen bereits seit Anfang des Jahres sukzessive bezogen wurden.

An den meisten Briefkästen findet sich bereits ein Namensschild, im Fenster des künftigen Cafés hängen Zettel, auf denen zur Gestaltung des Gemeinschaftsraums oder zum Gärtnern auf der Dachterrasse aufgerufen wird, es wird informiert, dass die ersten Brombeeren reif sind und dass jemand gesucht wird, um Tische zu lackieren.

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Dass hier, in diesem ersten Mehrgenerationen-Wohnprojekt der Stadt Freising, eine wirkliche Gemeinschaft entstehen soll, diesen Appell unterstrichen bei der kleinen Einweihungsfeier gleich mehrere Redner. Wohnungen zu bauen, das bedeute nicht, nur vier Wände zu errichten und ein Dach drauf zu setzen, sagte etwa Minister Herrmann. So ein Wohnbauprojekt habe auch eine "hohe soziale Funktion, am Ende sollen sich die Menschen ja hier wohlfühlen".

Der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen ist in Freising noch lange nicht gedeckt

Der Freistaat Bayern hat das 30 Millionen Euro teure Projekt, mit dem die Stadt Freising als Bauherrin einen Beitrag zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum geleistet hat, mit Fördermitteln aus dem Kommunalen Wohnraumförderprogramm unterstützt. Liegenschaftsreferentin Monika Schwind (FSM) unterstrich freilich, dass es umgekehrt auch für die Wohnbauziele der Staatsregierung wichtig sei, "was wir hier vor Ort leisten". Angesichts der auch in Freising weiter stark steigenden Mieten sei der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen noch lange nicht gedeckt, mahnte sie.

Gleichwohl sei dieses Projekt "sehr, sehr gelungen", lobte Schwind, lebendig werden müsse es aber nun durch die Bewohner. Es heiße immer, "um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf", sagte sie. Bei der Vergabe der Wohnungen habe man einen Querschnitt durch alle Freisinger Generationen vom Single bis zur Familie berücksichtigt: "Das ist quasi das Abbild eines Dorfes."

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