Jedes Haushaltsjahr bis zu 30 Stellen in der Verwaltung des Landratsamts mehr und ein Ende ist nicht in Sicht: Die CSU-Fraktion im Freisinger Kreistag hat deshalb schon im Oktober 2021 beantragt, durch den kommunalen Prüfungsverband eine "Stellen- und Organisationsbewertung" durchführen zu lassen. Bei ihrer Markterkundung ist die Verwaltung auf ein Unternehmen der öffentlichen Hand gestoßen, das auf solche Untersuchungen spezialisiert ist.
Das soll nun an Stelle des kommunalen Prüfungsverbands treten. Bevor es richtig zur Sache geht, soll das Unternehmen in einer Voruntersuchung den Kreisrätinnen und Kreisräten seine Arbeitsweise demonstrieren. Dem hat der Kreisausschuss des Kreistags jetzt zugestimmt.
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Die Zielsetzung einer solchen Untersuchung ist bislang etwas vage gefasst, es gilt sie zu konkretisieren, um zu verwertbaren Ergebnissen zu kommen. "Wir haben keinen Einblick in den Körper des Landratsamts", begründete Johann Stegmair den Antrag der CSU-Fraktion. Er wünscht sich eine Vergleichbarkeit der Freisinger Behörde mit anderen Landratsämtern. Insbesondere, was die Personalstellen anbelangt. Deren permanente Zunahme ist vielen Kreisrätinnen und Kreisräten ein Dorn im Auge, weil sie die Kosten in die Höhe treibt.
Um die Dienste des Unternehmens in Anspruch nehmen zu können, müsste der Landkreis für eine Summe von 3000 bis 5000 Euro einen Anteil an diesem erwerben. Es ist zu hundert Prozent in öffentlicher Hand. Gesellschafter und Kunden sind der Bund, Länder, Kommunen, Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts sowie weitere öffentliche Organisationen, Institutionen und zwei Beteiligungsvereine.
Noch in diesem Jahr die Voruntersuchung abschließen
Ziel der Verwaltung wäre es, noch in diesem Jahr die Voruntersuchung zu beginnen und abzuschließen. Auf diese Vorgehensweise drängt auch Sebastian Thaler (SPD), denn unter Umständen ergäben sich daraus im Idealfall bereits erste Hinweise auf die nächsten Beratungen zum Haushalts- und Stellenplan. Das Unternehmen sicherte zu, die Voruntersuchung unabhängig vom Anteilserwerb durchführen zu wollen. Was diese wiederum kostet, das versucht die Verwaltung derzeit abzuschätzen. Offen bleibt, ob es über die Voruntersuchung hinaus eine weitere Zusammenarbeit mit dem Unternehmen gibt. Der Landkreis könnte sich auch einen anderen Partner suchen.