Unbegleitete junge Flüchtlinge:Landratsamt sucht geeignete Unterkünfte

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Die Unterbringung von jungen unbegleiteten Flüchtlingen beschäftigt derzeit die Verwaltung des Landratsamts. (Foto: Uli Deck/dpa)

Derzeit sind junge Geflüchtete zusammen mit Erwachsenen im Freisinger Stabsgebäude untergebracht. Das ist keine gute Lösung, meint der Landrat.

Von Peter Becker, Freising

Wohin mit jungen unbegleiteten Flüchtlingen? Weil es derzeit keine andere Möglichkeit gibt, bringt sie der Landkreis Freising zunächst wie alle anderen neu angekommenen Geflüchteten in der neuen Unterkunft im Freisinger Stabsgebäude zusammen mit Erwachsenen unter. Das gab Landrat Helmut Petz (FW) zu Beginn des Jugendhilfeausschusses des Kreistags am Donnerstag bekannt. Darüber sei er nicht glücklich, gestand Petz. Aber die Verwaltung sei auf der Suche nach einer besseren Lösung und habe diese wohl schon gefunden, deutete er an.

Weil die finanziellen Aufwendungen für junge unbegleitete Flüchtlinge zum Beispiel in Einrichtungen sehr hoch sind, hat die Verwaltung eine kostengünstigere Variante entwickelt. Dazu hatte sie in Au ein Haus gemietet, dort acht Jugendliche untergebracht und durch Fachkräfte betreuen lassen. Das Konzept dazu fand die Zustimmung der Regierung von Oberbayern, die ihre Erlaubnis erteilte. "Das ist wunderbar gelaufen", sagte Petz.

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Aufgrund der hohen Zuweisungsrate konnten aber nicht mehr alle Jugendlichen in Au untergebracht werden. Für einen zweiten Standort reichte das Fachpersonal nicht aus. Die Jugendlichen wurden auf einen Standort zusammengezogen. Die Erstaufnahme erfolgt jetzt im Stabsgebäude. Dann werden die jungen Geflüchteten in Einrichtungen der Jugendhilfe untergebracht.

Arabella Gittler-Reichel, Leiterin des Amts für Jugend und Familie des Landkreises, antwortete auf eine Nachfrage von Beate Frommhold-Buhl (SPD), dass die Chancen, junge unbegleitete Flüchtlinge in Pflegefamilien unterzubringen, sehr gering seien. Derzeit habe sich nur eine einzige Familie im Landkreis dazu bereiterklärt. Das Jugendamt habe schon bei denjenigen nachgefragt, die 2015 geflüchtete Jugendliche bei sich aufgenommen hatten, habe aber aus den verschiedensten Gründen nur Absagen bekommen. Generell gebe es derzeit zu wenig Pflegefamilien im Landkreis Freising, sagte Arabella Gittler-Reichel.

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