"Am Ende ist es der Inhalt, auf den es ankommt, der zu Begegnungen führt. Nicht die kommerzielle Seite", sagt Fritz Dettenhofer, Leiter der Galerie 13 in Freising auf die Frage, wie sehr seine Galerie finanziell von dem Lockdown betroffen sei. Ausgestellt wird momentan retrospektiv die künstlerische Entwicklung Andreas Bindls. Am vergangenen Wochenende wäre eigentlich Eröffnung gewesen - normalerweise kommen zwischen 50 bis 120 Besucher zu einer solchen Veranstaltung, doch dieses Mal nicht.
Wie in so vielen Bereichen läuft auch hier alles online. Bei einer virtuellen Führung kann man die Werke Bindls dennoch bestaunen. Das gesellschaftliche Ereignis fehle aber, so Dettenhofer. "Die Online-Präsenz kann eine echte Begegnung nicht ersetzen. Ein richtiges Erlebnis wird es erst, wenn man begreift, wie Jahres-, Tageszeit und Licht zusammenspielen und so der Kontakt zur Arbeit hergestellt wird", berichtet er. Die Arbeit eines Galeristen sei es zu vermitteln. Vermitteln zwischen dem Betrachter und dem Künstler - das sei Sinn und Zweck einer Galerie. Eine Galerie und mit ihr der Galerist lebten von dem Austausch.
Kultur in Zeiten der Pandemie:Losgelöst von Zeit und Raum
Das Künstlerhaus des Bezirks im Freisinger Schafhof organisiert online Interviews, Gespräche und Veranstaltungen und senkt damit auch die Barrieren für den Zugang zur Kultur.
Online-Angebot findet viel Resonanz
Finanziell lebe er vor allem durch den Verkauf der Werke, ebenso wie die Künstler. Im ersten Lockdown seien die finanziellen Ängste deshalb groß gewesen: Wie sollte er seine Ausstellungsstücke verkaufen, wenn niemand sie sehen könne? Dennoch wollte er keine Hilfe von außen annehmen und erhielt die Galerie weiterhin aus eigenen Kräften. Deshalb erweiterte er im Mai die Website auch um das Online-Angebot - um Ausstellungen auf eine andere Art am Leben zu erhalten. "Das fand sehr viel Anklang. Der digitale Schub ist nun einmal da. Wer da nicht mitmacht, hat schon verloren. In meinem Kreis wird das Angebot wohlwollend angenommen", sagte Dettenhofer.
"Ich habe gemerkt, wie wichtig die Galerie in Freising ist, was sie den Menschen bedeutet: die Sehnsucht, aus dem Alltag heraus in eine Begegnung zu gehen." Online sei immerhin ein Fenster geschaffen, trotzdem merke er, wie sehr die Besucher ihm fehlen - dies sei eigentlich das Schlimmste. Nach der Winterpause hatte er sich sehr auf den Austausch mit Interessierten gefreut.
Der Galerist hofft, bald öffnen zu können
Ob die jetzige Ausstellung jemals in ihrer ursprünglichen und eigentlichen Form vorgestellt werden kann, liegt laut Dettenhofer noch in den Sternen. Er hoffe es allerdings sehr. Bis Ende Februar laufe sie noch in seiner Galerie. Wer allerdings das (ungewisse) Ende des Lockdowns nicht abwarten möchte, dem sei geraten, einen Blick auf die Website www.galerie13.net zu werfen, um einen ungefähren Eindruck davon zu erhalten, was einen nach der Corona-Krise wieder an Kunst und Kultur erwartet.