Weihenstephaner Starkbierfest:Eine Seilbahn von Lehrberg zum Nährberg

Kaum vom Original zu unterscheiden: Wolfgang Krebs als Markus Söder. (Foto: Johannes Simon)

Fastenprediger Wolfgang Krebs hat gute Ideen für die Sanierung der Freisinger Stadtfinanzen.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Viel Spaß hatten Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, der Freisinger CSU-Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer, Staatskanzleichef Florian Herrmann und die zahlreichen anderen Gäste am Donnerstagabend mit Fastenprediger Wolfgang Krebs beim Weihenstephaner Starkbierfest. In bewährter Weise ließ der Kabarettist die Politgranden Markus Söder ("Servasle, ich bins: der Allerbeste. Ich weiß alles, ich kann alles und ich entscheide alles."), Hubert Aiwanger und Edmund Stoiber ans Rednerpult treten und über die große Politik und Freisinger Besonderheiten sinnieren. Für Erich Irlstorfer war dieser Abend dann auch die Gelegenheit, einen Profi in Sachen Fastenpredigt zu erleben. Krebs hatte sich über die aktuelle Entwicklung in Freising wieder ein genaues Bild gemacht und ließ als Hubert Aiwanger beispielsweise einen praktischen Vorschlag verkünden, wie die klamme Stadt Freising die Finanzierung der Wartung des neuen Domberg-Aufzugs stemmen könne.

Freisings OB Tobias Eschenbacher und der CSU-Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer amüsierten sich köstlich. (Foto: Johannes Simon)

Ganz einfach nämlich: "Die Himmelfahrt zum Domberg ist kostenlos ausschließlich für gläubige Katholiken möglich, die noch Kirchensteuer bezahlen". Wer evangelisch sei oder einer anderen Glaubensgemeinschaft angehöre, der müsse Eintritt für den Aufzug bezahlen. Die so generierten Einnahmen könne man dann sinnvollerweise gleich in eine Seilbahnverbindung zwischen dem Domberg und dem Weihenstephaner Berg investieren, "als leuchtendes Signal der Einigkeit zwischen christlicher Lehre und weltlicher Fülle an alle Besucher der Stadt." Hübsche Idee, in der Tat. Dass große Projekte in Freising allerdings manchmal etwas länger dauern können, wusste Hubert Aiwanger, alias Wolfgang Krebs, auch und mahnte: "Nachdem von der ersten Idee bis zur Umsetzung der Westtangente ja 40 Jahre vergangen sind, sollte man bei der Seilbahn schneller sein, damit wir das alle noch erleben".

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