Neugestaltung des Freisinger Zentrums:13 neue Bäume für die Innenstadt

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Vor dem Asamgebäude wird bereits gebaut, wann auch der Marienplatz selbst umgestaltet wird, ist noch offen. Zunächst muss geklärt werden, ob ein Regenrückhaltebecken im Untergrund notwendig ist. (Foto: Johannes Simon)

Der Marienplatz soll grün werden, auch im letzten Bauabschnitt der Unteren Hauptstraße sind drei Neupflanzungen geplant. Angepackt wird vorerst aber nur die Sanierung dieses Teilstücks, für Freisings zentralen Platz gibt es noch keinen Zeitplan.

Von Petra Schnirch, Freising

Die Neugestaltung der Freisinger Innenstadt geht weiter - allerdings langsamer als zunächst geplant. Nächster Bauabschnitt ist die Untere Hauptstraße zwischen Marienplatz und Amtsgerichtsgasse, 2025 soll dort gearbeitet werden. Wann auch der Marienplatz umgestaltet wird, ist dagegen noch offen. Damit wird sich dann der nächste Stadtrat befassen, sagt OB Tobias Eschenbacher (FSM). Der wird in zweieinhalb Jahren gewählt. Das Herzstück Freisings soll in jedem Fall deutlich grüner werden - zehn Bäume sind dort laut aktueller Planung in hinteren Bereich vorgesehen.

Ein Grund für die Verzögerung ist, dass erst im Frühjahr 2024 feststehen wird, ob unter dem Marienplatz tatsächlich ein Regenrückhaltebecken erforderlich ist, um weitere Überschwemmungen in der unteren Altstadt zu verhindern. Weiterer Punkt ist die klamme Stadtkasse. Die Stadträte Hans Hölzl (Freisinger Mitte) und Werner Habermeyer (Grüne) sprachen sich am Mittwoch im Ausschuss für Planen, Bauen und Gestalten dafür aus, die Umgestaltung des Marienplatzes so weit wie möglich nach hinten zu schieben. "Es gibt viele Unwägbarkeiten", so Habermeyer. Zumindest Untere und Obere Hauptstraße werden nach Abschluss der Arbeiten für das letzte Teilstück zwischen Marienplatz und Amtsgerichtsgasse ein einheitliches Bild abgeben. Dann könnten auch endlich verkehrsrechtliche Entscheidungen getroffen werden, sagte Hölzl.

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Stadtbaumeisterin Barbara Schelle erinnerte in der Sitzung daran, dass vor ziemlich genau zehn Jahren das Preisgericht für die Innenstadt getagt hatte, um die Vorschläge zu bewerten. Dass der Entwurf seines Büros "ST Raum a" damals zu Recht gekürt worden sei, sagte Geschäftsführer Tobias Micke selbstbewusst, könne man in den vielen, bereits realisierten Abschnitten sehen. Für ihn sei beeindruckend, was man "aus einem Straßenraum machen kann". Denn: Dem Auto muss sich hier nicht mehr alles unterordnen.

Ganz neue Ideen gibt es mittlerweile für den Marienplatz: Er sei der wichtigste Platz, das Zentrum der Stadt "und soll sich absetzen", erklärte Micke. Das wird sich vor allem im Belag ausdrücken, der nicht einheitlich grau sein wird wie in den anderen sanierten Bereichen, sondern mit dunkleren und rötlichen Pflastersteinen versetzt wird. Die Oberfläche bekomme "eine gewisse Lebendigkeit". Weil das Pflaster bis zum Asamgebäude verläuft, verstärkt dies die Platz-Wirkung noch.

Geplant ist eine teilweise Begrünung des Marienplatzes mit zehn Bäumen - auch auf Initiative von OB Eschenbacher, schilderte Micke. Zudem hatten viele Bürgerinnen und Bürger wiederholt den Wunsch geäußert, dass die Innenstadt grüner werden solle, zumal Bäume eine kühlende Wirkung haben. Auch Sitzbänke aus Naturstein und Holz sind vorgesehen. Mariensäule und Brunnen bleiben an den bisherigen Standorten.

Mehrere Bäume sollen bei der Neugestaltung des Marienplatzes und des letzten Teilstücks der Unteren Hauptstraße gepflanzt werden. (Foto: ST raum a/Stadt Freising)
Noch dominiert in der Unteren Hauptstraße zwischen Amtsgerichtsgasse und Marienplatz die Straße, das soll nach der Umgestaltung anders werden. (Foto: Johannes Simon)

Drei Bäume sollen auch an der Unteren Hauptstraße auf Höhe des Bayerischen Hofs gepflanzt werden. Dort wird auch das Stadtmodell stehen. Weitere Sitzbänke sind ebenfalls vorgesehen. Der endgültige Projektbeschluss für diesen etwa 2400 Quadratmeter umfassenden Abschnitt ist für April oder Mai 2024 geplant. Im Jahr darauf soll er dann in Angriff genommen werden - und somit etwas früher als geplant, weil er von den Maßnahmen am Marienplatz abgekoppelt wird. Kosten: insgesamt etwa vier Millionen Euro. Charlotte Reitsam (Grüne) schlug vor, wie in anderen Städten die Idee von Stiftungsbäumen aufzugreifen. Sie sagte zu, für die ersten drei gleich selbst aufzukommen, Manfred Drobny (Grüne) schloss sich an. Auch er will ein Exemplar stiften.

Mit den Bauarbeiten in diesem Jahr - an der Oberen Hauptstraße zwischen Schiedereck und Marienplatz sowie an der Bahnhofstraße - liege man gut im Zeitplan, berichtete Michael Schulze, der im Rathaus für die Koordination der Innenstadtsanierung zuständig ist. In den kommenden Wochen sollen zudem die neuen Pflasterstreifen am Marienplatz verbreitert werden.

Anfang 2024 steht fest, ob ein Regenrückhaltebecken erforderlich ist

Laut ursprünglicher Planung sollte bereits 2025/26 das Regenrückhaltebecken unter dem Marienplatz gebaut werden. Damit werde man aber nicht vor 2026 beginnen können, sagte Schulze - sofern es überhaupt erforderlich sein wird. Im zweiten Quartal 2024 werde man mehr wissen, wenn die Ergebnisse der Untersuchungen der Stadtentwässerung vorliegen.

Was ebenfalls noch aussteht, ist die Neugestaltung der Amtsgerichtsgasse, der starke Höhenunterschied dort ist laut Micke wegen der Entwässerung eine Herausforderung. Auch dort soll ein Platz entstehen, mit zwei weiteren Baumpflanzungen neben dem bestehenden Ahorn und einem kleinen Brunnen, an dessen Rand man sitzen kann. Damit greife man die "schöne Tradition der kleinen Stadtplätze in Freising auf", sagte Micke. Vorgesehen sind zwei Stellplätze für Personen mit Mobilitätseinschränkung.

Die Ausschussmitglieder stimmten der Entwurfsplanung für alle drei Bauabschnitte zu. Detailliert ausgearbeitet werden in den kommenden Monaten aber nur die Pläne für die Untere Hauptstraße zwischen Marienplatz und Amtsgerichtsgasse.

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