Freising:17 neue Bäume für die Innenstadt

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In der oberen Altstadt beginnt die Stadt in der kommenden Woche mit den Pflanzarbeiten. Gefragt ist aber auch das Engagement der Bürger: Sie sollen mithelfen, Freisings Zentrum lebenswerter zu machen.

Von Petra Schnirch, Freising

In der oberen Altstadt wird die Freisinger Innenstadt doch noch grün. 17 neue Bäume werden dort von kommendem Dienstag an gepflanzt, wie die Stadt mitteilt. Die Neugestaltung mit einem einheitlichen Pflaster und der offenen Moosach soll den Stadtkern als Wohn- und Lebensraum attraktiver machen. Wichtiges Element sei dabei auch das Stadtgrün. Entlang der Moosach in der Oberen Hauptstraße werden künftig fünf Traubenkirschen "Tiefurt" stehen, im Bereich Am Wörth sechs Amberbäume, an der Einmündung der Sackgasse eine Grau-Erle sowie zwei Rot-Ahorne und nahe der Karlwirt-Kreuzung drei Felsenbirnen.

Die Neupflanzungen seien durch die Artenauswahl an den Klimawandel angepasst und "sollen kleinklimatische Verbesserungen erwirken", so die Stadt weiter. Im aktuellen Bauabschnitt befanden sich schon vor dem Umbau Stadtbäume. Externe Begutachtungen hätten allerdings gezeigt, dass sie sich überwiegend in einem sehr schlechten Zustand befunden hätten und deshalb ersetzt werden müssten. Bei den Neupflanzungen werde nun auf ein ausreichendes Substratvolumen geachtet. Der Pflanz-Bereich ist nach Mitteilung des Rathauses standardmäßig fünf mal fünf Meter groß und etwa 1,3 Meter tief.

Betonfassade mit herbstlich gefärbtem Laub: In Deutschlands Städten soll, wie hier in Dachau, wieder mehr gepflanzt werden, das hilft Mensch und Tier in Zeiten des Klimawandels. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Nach Fertigstellung der Umbau-Arbeiten in der unteren Altstadt war immer wieder Kritik laut geworden, dass es dort viel zu wenig Grün gebe - was sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Fachleute beklagten. Bäume und Sträucher bieten gerade in Zeiten, in denen die Sommer heißer werden, den Passanten etwas Schatten und sie tragen dazu bei, dass sich Innenstädte weniger stark aufheizen. Die Stadt hatte stets darauf verwiesen, dass im unteren Bereich der Altstadt nicht mehr möglich sei, dass dies in der oberen Altstadt aber anders sein werde.

Doch auch in der Unteren Hauptstraße, der Weizengasse, der General-von-Nagel-Straße und der Unteren Domberggasse seien verschiedene neue Baumstandorte geschaffen worden, beispielsweise Ginkgobäume, Säuleneichen, Blumeneschen sowie ein Ahorn, eine Magnolie und eine Gleditschie gepflanzt worden. Ein Problem für Baumpflanzungen stellt offenbar die große Zahl an Leitungen im Boden dar. Wo es aus diesem Grund oder aus organisatorischen Gründen nicht möglich sei, Bäume zu setzen, werde die Innenstadt deshalb mit mobilen Pflanzelementen begrünt, heißt es von Seiten der Stadt. "Auch Sträucher, Stauden, Pflanzenarrangements in Kübeln und Töpfen sowie Fassaden- und Dachbegrünungen helfen, die Stadt zu beleben und verschiedenen Lebewesen Nahrung und Versteck zu bieten."

Auch Privatleute können vor ihren Häusern etwas tun

Hier sind nun auch private Hauseigentümer gefragt. Für sie gibt es im "Sanierungsgebiet II Altstadt" die Möglichkeit, über die Regierung von Oberbayern sowie die Stadt Zuschüsse aus dem Bund-Länder-Programm "Aktive Zentren" zu erhalten, darauf verweist die Stadt. Gefördert würden aufwertende Maßnahmen und die Neuanlage von Gärten und Vorgärten, etwa wenn Höfe und Freiflächen "mit stadtbildprägendem Charakter" entsiegelt und begrünt werden.

Über das Programm "Mobiles Grün in der Innenstadt" sei es möglich, finanzielle Unterstützung für eine Begrünung der Außengastronomie und von Geschäftseingängen zu beantragen. Im privaten Bereich könnten Verbesserungen durch das kommunale Förderprogramm gefördert werden.

Wem die Bürokratie zu groß ist, dem helfen ehrenamtliche Mitglieder des Arbeitskreises Stadtgrün durch das Antragsverfahren. Ihnen ist wichtig, dass möglichst viel gepflanzt wird, um in der Innenstadt wenigstens kleine Biotop-Trittsteine zu schaffen, die für Insekten wie Wildbienen essenziell sind, wenn keine Bäume gesetzt werden können. Der Arbeitskreis würde sich auch sonst gerne stärker bei der Neugestaltung der Innenstadt einbringen, sagt Bettina Köhne. Allerdings warte man seit Monaten vergeblich auf einen Termin im Rathaus.

Weitere Informationen zur Begrünung der Freisinger Innenstadt sowie zur Antragstellung gibt es auf innenstadt.freising.de/konzeption/gruen-in-der-innenstadt .

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